GDC: ILMxLab stellen Star-Wars-VR-Titel "Trials on Tatooine" vor

Die Effektspezialisten von Lucas Arts experimentieren derzeit sehr viel mit Virtual Reality. Eine erste Kostprobe, wie der Spieler mit der HTC Vive das Laserschwert schwingen kann, liefert eine Mischung aus Film und Spiel

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ILMxLab "Trials on Tatooine"
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Das ILMxLab, die als Effektschmiede von Lucas Arts bekannt geworden sind, haben auf der GDC ein kleines VR-Spiel aus dem Star-Wars-Universum namens "Trials on Tatooine" vorgestelt. Die "VR-Experience" soll Anfang April für die HTC Vive erscheinen, wenn das VR-System offiziell auf den Markt kommt. Sie sei ein Experiment, mit dem ILMxLab die Möglichkeiten der Virtual Reality ausloten will. "VR ist kein Spiel, es ist auch kein Film, sondern etwas völlig neues", erklärte Rob Bredow, CTO von Lucas Film.

Offensichtlich handelt es sich bei dem Titel um keine besonders lange Simulation. Vom Inhalt wurde nicht viel verraten. So soll in der Anfangsszene der Millennium Falcon auf den Spieler zufliegen und mit lautem Radau quasi auf seinem Kopf landen. Für die Szene haben die Sound-Designer die Original-Tonspuren aus dem Film mit neuen Effekten ergänzt, weil sich Han Solos Raumschiff sonst nicht realistisch genug anhören würde.

Eine weitere Herausfordergung war, das Original-Modell des Millenium Falcon, das für den Film immerhin mit 400 GByte Texturen beklebt wurde, auf eine kleinere Größe herunterzubrechen, sodass ein Desktop-Rechner die Szene mit 90 fps rendern kann. Mit dem Ergebnis sind die Entwickler durchaus zufrieden und auch Spieler dürften von der schieren Größe beeindruckt sein, wenn das Raumschiff direkt über ihnen schwebt.

Trials on Tatooine (6 Bilder)

Die originalen Texturen und Polygonmodelle aus dem Film wären für VR viel zu groß.
(Bild: ILMxLab)

Später trifft der Spieler auf R2D2 und wird von ihm instruiert, das Raumschiff zu reparieren. Hier hatten die Entwickler Mut zur Simplizität: "Wir hatten mit Testspielern ausprobiert, ob wir komplizierte Puzzles mit verschiedenfarbigen Kabeln integrieren sollen, aber am Ende sind wir bei einem einfachen Tastendruck geblieben", erklärte Bredow.

Die Entwickler wollten das kleine Spiel möglichst zugänglich gestalten, sodass es auch von Personen genossen werden kann, die zuvor noch nie einen VR-Helm aufhatten oder ein Videospiel gespielt haben. Und da darf, wie schon im aktuellen Film, keine allzu komplizierte Handlung stören. Später soll der Spieler auch das Laserschwert schwingen können. Hier achteten die Entwickler darauf, dass das Schwert mittels verschiedener Multisamples und Filter nicht nur die realistischen Geräusche je nach Bewegung des Spielers von sich gibt, sondern auch die charakteristische Leuchtspur hinter sich herzieht. Im Film sei sie schlicht eine Folge des Motion Blur bei 25 fps. In VR musste die Spur jedoch bei 90 fps künstlich hinzugefügt werden.

Mit "Trials of Tatooine" wollen ILMxLab und Disney, die aktuellen Rechteinhaber der Star-Wars-Reihe, zum Start der neuen VR-Systeme offenbar ein Statement abgeben, dass auch sie künftig für diese neue Technik Inhalte produzieren werden. Denn Inhalte, besonders mit bekannten Marken, sind in der Virtual Reality derzeit noch Mangelware.

(hag)