Google-Ableger will Staus mit Big Data bekämpfen

Die zum Google-Imperium gehörende Firma Sidewalk Labs hat sich mit der US-Regierung zusammengetan, um auf Basis von Smartphone- und App-Daten den Verkehr flüssiger durch Städte fließen zu lassen. Der Datenschutz soll gewahrt bleiben.

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Stau, Verkehr, Autos, Infrastruktur
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Das Unternehmen Sidewalk Labs, das im vorigen Sommer aus Google ausgegründet wurde, ist eine Partnerschaft mit dem US-Verkehrsministerium eingegangen. Gemeinsam wollen die beiden das Big-Data-Analysesystem "Flow" entwickeln, das Staus in Städten entgegenwirken soll.

Tests sind zunächst in sieben US-Metropolregionen im Rahmen des "Smart City"-Wettbewerbs geplant, zu denen San Francisco und Austin gehören. Die US-Regierung fördert dieses Programm mit insgesamt 40 Millionen US-Dollar.

Flow werde "den Verkehrsfluss und freie Parkplätze in Echtzeit" messen, kündigte Sidewalk-Chef Dan Doctoroff laut Medienberichten an. Dazu sollen Daten von Mobiltelefonen und Apps wie Google Maps oder dem Navigationssystem Waze ausgewertet werden.

Ziel sei es nicht nur, Fahrer mit exakteren Informationen zum Umgehen von Staus zu versorgen, sondern auch den Öffentlichen Personennahverkehr besser auf aktuelle Nachfrage und die Situation der Straßenauslastung anzupassen. Die Daten würden anonymisiert, betonte der frühere New Yorker Vize-Bürgermeister, um die Privatsphäre der Nutzer zu gewährleisten.

Staus bezeichnete Doctoroff als eines der größten und wachsenden urbanen Probleme, da die vorhandene Straßeninfrastruktur altere und kaum noch ausgebaut werde. Intelligente Verkehrslösungen seien daher das Gebot der Stunde.

Laut der New York Times will die Google-Mutter Alphabet, zu der Sidewalk inzwischen gehört, die Software zum Verkehrsmanagement Städten in einem Abo-Modelle mit unterschiedlichen Analyse- und Diagnosefähigkeiten anbieten. Doctoroff versicherte aber, dass zumindest Teile der Informationen auch als Open Data der Öffentlichkeit frei zur Verfügung gestellt werden sollten. Im großen Stil soll das System in etwa zwei Jahren einsatzreif sein. (jk)