BIOS-Passwort vergessen

Ich habe einen PC geschenkt bekommen, bei dem der Zugriff auf das BIOS-Setup mit einem Passwort geschützt ist. Lässt sich dieses zurücksetzen?

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Ich habe einen PC geschenkt bekommen, bei dem der Zugriff auf das BIOS-Setup mit einem Passwort geschützt ist. Lässt sich dieses zurücksetzen?

Die Passwörter vieler BIOS-Versionen sind ein unsicherer Zugriffsschutz und lassen sich leicht aushebeln - aber eben nicht in jedem Fall.

Die meisten BIOS-Versionen kennen zwei Passwörter: Eines für den „Supervisor“ (auch Setup-Passwort genannt), der Einstellungen im BIOS-Setup verändern darf, und eines für Anwender (User), das das Booten des Betriebssystems sperrt. Letzteres gewährt keinen Zugriff aufs BIOS-Setup, lässt sich aber oft bereits dadurch aushebeln, dass man den batteriegepufferten „CMOS“- oder „NVRAM“-Speicher per Jumper löscht oder die Mainboard-Batterie für einige Minuten (in seltenen Fällen einige Stunden) ausbaut. Manchmal hilft auch das Einspielen einer neuen (oder der gleichen) BIOS-Revision. Diese findet man meist auf der Webseite des Mainboard-Herstellers (bitte Anleitungen exakt befolgen). Manchmal ist ein BIOS-Update aber nur nach Angabe des Supervisor-Passwortes möglich.

Wenn diese Maßnahmen nichts bewirken oder nicht anwendbar sind, weil kein BIOS-Update verfügbar ist oder (wie oft bei Notebooks) kein CMOS-Clear-Jumper, hilft eine Internet-Recherche. Es sind nämlich zahlreiche Master-Passwörter für eine Reihe von BIOS-Versionen von Mainboard-Herstellern bekannt, die man mit Suchwörtern wie „BIOS password supervisor“ schnell findet. Dabei sollte man sich allerdings vor Nepp-Seiten („Warez“-Anbietern) in acht nehmen. Außerdem muss man bei der Eingabe daran denken, dass meist ein US-Tastaturlayout gilt: Die Buchstaben Y und Z sind vertauscht, der Unterstrich (_) liegt auf der „ߓ-Taste und das Fragezeichen auf der deutschen Taste für den Unterstrich (Shft+“-„).

Als vorletzte Möglichkeit gibt es Passwort-Crack-Software, die wir in der c't-Ausgabe 22/00 ab Seite 312 vorgestellt haben, und zu guter Letzt kann man dem Flash-Speicherchip noch mit Hardware-Tools zu Leibe rücken (dort auch beschrieben). Außerdem helfen einem die meisten PC- und Notebook-Firmen gegen Gebühr und Eigentumsnachweis weiter. (ciw) (ciw)