Urheberrecht: SPD drängt Bund zu Open-Access-Strategie
SPD-Bildungspolitiker haben das Forschungsministerium aufgefordert, zügig Leitlinien für die kostenfreie Publikation wissenschaftlicher Werke im Internet vorzulegen. Es geht vor allem um Empfänger öffentlicher Fördermittel.
Die Arbeitsgemeinschaft Bildung der SPD-Bundestagsfraktion verlangt vom Bundesforschungsministerium, "zügig" ein Konzept für die kostenfreie Publikation wissenschaftlicher Werke im Internet zu präsentieren. In einem heise online vorliegenden Positionspapier heißt es, das sei wichtig, um dem "erheblichen Nachholbedarf" bei der "Digitalisierung von Wissenschaft, Forschung und Lehre" hierzulande entgegenzuwirken und ein Versprechen aus dem Koalitionsvertrag einzulösen.
Das Forschungsressort wollte eigentlich bis Ende vergangenen Jahres eine Strategie dazu vorlegen. Ein interner Entwurf vom Oktober kam aber nicht weit und konnte aufgrund diverser Widerstände nicht beschlossen werden.
"Goldener" und "grĂĽner Weg"
Die Bildungsexperten der SPD-Fraktion nun wollen vor allem jene verpflichtet wissen, Forschungsergebnisse "mittels offener Lizenzen frei verfügbar zu machen", die vom Bund öffentlich gefördert werden. Dafür soll den Betroffenen einerseits der "goldene Weg" für Open Access jenseits etablierter Verlagsstrukturen offenstehen, bei dem die Forscher oft selbst zur Kasse gebeten werden. Das Forschungsressort müsste laut SPD im Rahmen des Bundesvorhabens aber dabei entstehende Publikationskosten übernehmen.
Daneben bringen die Sozialdemokraten den "grünen Weg" ins Spiel, bei dem Wissenschaftler ihre Resultate zunächst in traditionellen Fachpublikationen veröffentlichen. Hier solle eine "Embargofrist" von sechs Monaten greifen, bevor die Forscher ihre Werke zusätzlich selbst online stellen müssten. (anw)