PCI-Riser-Karten

Ist es möglich (etwa bei einem MicroATX-Mainbord), die Zahl der PCI-Steckplätze durch die mit meist zwei oder drei zusätzlichen PCI-Slots ausgestatteten Riser-Karten zu erweitern?

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Ist es möglich (etwa bei einem MicroATX-Mainbord), die Zahl der PCI-Steckplätze durch die mit meist zwei oder drei zusätzlichen PCI-Slots ausgestatteten Riser-Karten zu erweitern?

Generell ist es schwierig, über simple Steckkarten die Zahl der PCI-Slots zu erweitern, denn bestimmte Signale, die jedes Gerät einzeln erhalten muss, sind an jedem Steckplatz nur einmal vorhanden. Über eine Riser-Karte eingesteckte Karten würden sich diese Signale teilen müssen, was nicht immer funktioniert. Dazu gehören vor allem Interrupt-Leitungen und Arbitrierungssignale wie REQ#/GNT#, die das jeweils exklusive Zugriffsrecht auf den Bus steuern.

Überdies hält das Mainboard-BIOS (DMI-) Informationen über die Slots und deren Beschaltung vor, die BIOS und Betriebssystem zur Ressourcenverteilung nutzen. Wenn man einen Slot per Riser-Karte mit mehreren PCI-Bausteinen bestückt, stimmen diese Informationen nicht mehr, wodurch Ressourcenkonflikte auftreten können.

Deshalb haben viele Mainboards, die für den Betrieb mit Riser-Karten ausgelegt sind, an einem bestimmten PCI-Steckplatz eine weitere Buchse mit den nötigen Signalen. Es gibt auch Riser-Karten, die über einen oder mehrere zusätzliche Stecker die Signale benachbarter Slots anzapfen - damit allerdings lassen sich zwar mechanische Probleme lösen, aber nicht die Zahl der PCI-Slots steigern. Solche Karten bietet beispielsweise die Firma Clickkoncepts (www.isp-proshop.de) an.

So genannte „aktive“ Riser-Karten sollen auch in gewöhnlichen Mainboards funktionieren. Die einfacheren Modelle (mit Spezial-Chips wie dem Attansic AT123S, www.attansic.com.tw) stellen mehrere REQ#/GNT#-Signale bereit. Andere Riser-Karten tragen eine eigene PCI-PCI-Bridge, die einen Sub-Bus anbindet. Beide Verfahren haben ihre Tücken, denn nicht jedes Mainboard-BIOS kommt mit diesen Tricks zurecht. Beispielsweise stimmen die DMI-Informationen des Mainboards nicht mehr, sodass manche Betriebssysteme die Ressourcen nicht richtig zuordnen können, was zu einer Reihe von Störungen führt. (ciw)