Experten rechnen vorerst nicht mit einem Durchbruch des E-Comics

Selbst bei moderner Literatur greifen viele Bücherfans lieber zum gedruckten Buch. Bei Comics ist der Trend noch stärker: Smartphone oder Tablett konnten sich bei den Fans der bunten Bildergeschichten bisher nicht durchsetzen. Das wird wohl so bleiben.

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Experten rechnen vorerst nicht mit einem Durchbruch des E-Comics

(Bild: Comixology)

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  • dpa

Experten rechnen in naher Zukunft nicht mit einem Durchbruch des sogenannten E-Comics. "Das E-Book oder Comic-Versionen fĂĽr das Smartphone oder den Tablett-PC spielen vorerst nur eine untergeordnete Rolle", sagte der Leiter des Internationalen Comic-Salons Erlangen, Bodo Birk, am Freitag bei der Vorstellung des Festival-Programms. "Da bewegen wir uns in Deutschland im Promille-Bereich."

Das liege zum einen daran, dass die gängigen E-Book-Reader für die Darstellung von Comics technisch ungeeignet seien. Die Geräte seien auf eine gute Lesbarkeit von Texten ausgelegt, nicht auf die Darstellung grafischer Elemente wie Comic- oder Satire-Zeichnungen. In Smartphones seien zudem die Comic-Sprechblasen kaum zu lesen.

Für die Verlage stelle die Herstellung von E-Comics angesichts der vergleichsweise geringen Comic-Umsätze im Vergleich zu konventioneller Literatur einen allzu großen Aufwand dar. Gedruckte Comics ließen sich nicht einfach 1:1 in elektronische Versionen umsetzen.

Der alle zwei Jahre veranstaltete Internationale Erlanger Comic-Salon läuft vom 26. bis zum 29. Mai. Erwartet werden erneut etwa 25.000 Besucher. Neben neuen Comic-Strömungen wollen die Veranstalter in diesem Jahr auch ein Schlaglicht auf das Thema Presse- und Kunstfreiheit werfen. Ein Schwerpunkt bildet dabei die Lage von Comic- und Satire-Künstlern in der Türkei.

Mehrere Ausstellungen, Vorträge und Podiumsdiskussionen sollen zudem deutlich machen, wie sehr sich die grafische Literatur inzwischen mit den Themen Flucht und Asyl beschäftigt. Die Hauptausstellung widmet sich dem japanischen Manga-Künstlers Jiro Taniguchi. Unter dem Titel "Jiro Taniguchi – der träumende Mann" präsentieren die Veranstalter bislang in Deutschland noch nicht gezeigte Originalzeichnungen des "Superstars der Manga-Kunst". (mho)