Das richtige Smartphone für jeden

Beim Smartphone-Kauf muss man sich entscheiden: Android, iOS oder Windows? 100, 200 oder mehr Euro? Wir geben Tipps fürs richtige Smartphone und welche Funktionen man wirklich braucht.

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Das richtige Smartphone für jeden
Lesezeit: 18 Min.
Von
  • Hannes A. Czerulla
Inhaltsverzeichnis

Soll ein neues Smartphone her, sollte man sich als erstes fragen, wie viel man denn ausgeben möchte. Aktuelle Smartphone bekommt man mittlerweile ab 60 Euro – für einige Nutzer reichen diese Geräte völlig aus. Aber selbst die teuersten Smartphones bis 1000 Euro haben ihre Vorzüge; es kommt darauf an, wofür man es braucht.

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Dieser Beitrag wird im Laufe der Zeit aktualisiert und um aktuelle Themen erweitert. Eine Update-Historie finden Sie am Ende des Artikels.

Mobiltelefone für unter 100 Euro lassen sich nur eingeschränkt als Smartphones für den Alltag nutzen. Wegen der lahmen Prozessoren und wenig RAM laufen Android und Windows 10 Mobile nur zäh auf diesen Geräten. Startet man Apps oder wechselt zwischen ihnen hin und her, muss man mit Wartezeiten von mehreren Sekunden rechnen. Modelle mit weniger als 1 GByte RAM sollte man kategorisch ausschließen. Ärgerlichster Flaschenhals ist allerdings der meist kleine Flash-Speicher, hier sind Modelle mit weniger als 8 GByte tabu, da man auf ihnen so gut wie keine Apps nachinstallieren kann. Bei Display-Auflösungen von weniger als 1280 × 720 erscheinen Schrift und andere Bildelemente unscharf und pixelig. Texte auf Webseiten zu lesen ist damit anstrengend. Die Digitalkameras produzieren größtenteils Pixelgrütze, die man niemandem zeigen möchte.

Geräte wie das Motorola Moto E 2nd Gen mit Android (je nach Angebot um die 100 Euro) oder das Microsoft Lumia 550 mit Windows 10 Mobile (ab 90 Euro) bilden aber positive Ausnahmen und erfüllen einen Großteil der Mindestanforderungen an ein Smartphone. Einige der günstigsten Modelle funken sogar über LTE.

Möchte man nur telefonieren und SMS schreiben, kommen vielleicht sogar die billigsten der billigen Smartphones in Frage, die teils nur noch 50 Euro kosten. Dann ist man jedoch mit einem "klassischen" Handy für rund 40 Euro meist besser bedient – sie haben häufig eine längere Laufzeit.

Smartphone für unter 100 Euro (4 Bilder)

Motorola Moto E 2nd Gen.

Das Motorola Moto E 2nd Gen. erhält Android 6.0 als Update. Derzeit kostet es meist knapp über 100 Euro, häufig gibt es aber Aktionen, bei denen das Gerät für unter 100 Euro erhältlich ist (technische Details zum Motorola Moto E 2nd Gen. über den heise Preisvergleich). (Bild: Motorola)

Für mehr als 100 Euro bekommt man Geräte, die nicht nur als Handy-Ersatz geeignet sind, sondern auch für die meisten Smartphone-Aufgaben. Zwar treten immer mal wieder kleine Ruckler beim Surfen und bei Animationen auf, grundsätzlich läuft das System aber in brauchbarer Geschwindgkeit. Für Schnappschüsse reichen die Kameras, doch für Fotos, die man später auch mal seinen Bekannten zeigen möchte, hat man besser eine separate Kamera dabei. Die Urlaubs-Kamera ersetzen solche Smartphones deshalb nicht.

Der interne Speicher sollte in dieser Preiskategorie mindestens 16 GByte groß sein, um auch mal größere Apps oder Musiksammlungen zu speichern. HD-Displays bieten auf mittelgroßen Displays um 5 Zoll herum eine ausreichend scharfe Darstellung. Auf Modellen mit Full-HD-Auflösung wie dem Wiko Fever 4G oder LGs G4 lassen sich lange Texte aber entspannter lesen. Es gibt einige 200-Euro-Smartphones mit LTE; fehlt der schnelle Funkstandard, ist das dennoch kein K.O.-Kriterium; die meisten Mobilfunkverträge drosseln die Geschwindigkeit sowieso.

Smartphones bis 200 Euro (6 Bilder)

Microsoft Lumia 650

Das einzige aktuelle Windows-Phone mit Metallrahmen und AMOLED ist das ab 120 Euro erhältliche Microsoft Lumia 650 (technische Details zum Microsoft Lumia 650 über den heise Preisvergleich). (Bild: Microsoft)

Im Bereich zwischen 200 und 300 Euro bekommt man häufig Schnäppchen, wenn man die "Vorvorgänger" der aktuellen High-End-Modelle ins Visier nimmt. Smartphones wie das Samsung Galaxy S5, das HTC One (M8) oder das LG G3 beispielsweise befanden sich bei ihrem Marktstart vor rund 2 Jahren auf High-End-Niveau und brachten so viele Reserven, dass sie auch heute noch treue Begleiter im Alltag sind – das bedeutet gegenüber vergleichbaren aktuellen Modellen häufig ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Full-HD-Bildschirme und LTE sind in dieser Preisklasse Standard. Der interne Speicher ist bei einigen Modellen nur 16 GByte groß, aber Musik, Fotos und Videos lassen sich oft auf preiswerte MircoSD-Karten auslagern. Weil solche Geräte in Massen verkauft wurden, findet man sie häufig auch auf Ebay, Amazon Marketplace & Co. gebraucht und kann so noch weitere Euro sparen.

Smartphone für unter 300 Euro (7 Bilder)

LG G Flex 2

Das Konzept des gebogenen und flexiblen und deswegen bruchsicheren Smartphones hat sich zwar nicht durchgesetzt, das LG G Flex 2 ist aber für knapp über 200 Euro dennoch ein Schnäppchen mit leistungsfähiger Hardware – und ein Hingucker (technische Details zum LG G Flex 2 über den heise Preisvergleich).
(Bild: LG)

In Smartphones wie dem Google Pixel, Samsung Galaxy S7, dem LG G5 oder dem Microsoft Lumia 950 bauen die Hersteller nur das Beste vom Besten an Hardware ein. Das ist zwar mehr, als die meisten Nutzer wirklich brauchen – sie halten andererseits auch noch nach zwei oder drei Jahren mit neueren Geräten mit und fühlen sich nicht gleich mit dem nächsten System-Update lahm an (Ausnahmen bestätigen die Regel). Folglich spart man nicht unbedingt Geld, wenn man sich ein günstigeres Smartphone kauft, und es dann aber schon nach ein paar Jahren wieder ersetzen muss.

Der Unterschied zwischen einem Smartphone für 400 Euro und einem für 600? Bei 400-Euro-Geräten muss man sich häufig zwischen einer hervorragenden Kamera, einem großen Speicher und einem Top-Display entscheiden. In der 600-Euro-Klasse gibt's schon alles drei in einem Gerät.

Fast alle Gerät aus dem High-End-Segment zeigen mehr als Full-HD-Auflösung – 2560 × 1440 – und sind entweder mit einem kontraststarken, farbkräftigem OLED-Display ausgestattet oder einem LCD, das der Konkurrenztechnik nur in wenigem nachsteht. Als Prozessoren kommen der Qualcomm Snapdragon 810 oder 820 zum Einsatz; in Samsung-Geräten ist es die Eigenentwicklung Exynos 7. In Kombination mit 3 bis 4 GByte RAM animieren sie die Bedienoberfächen ruckelfrei und sorgen für ein Arbeitstempo, dass man bis vor ein paar Jahren nur von iPhones kannte. Zu Smartphones mit 3 GByte sollte man allerdings nur noch greifen, wenn das Telefon besonders preiswert ist oder sonstige unverzichtbare Vorteile bietet. Als Speichergröße haben sich glücklicherweise 32 GByte bei fast allen Herstellern durchgesetzt und zusätzliche Speicherkarten-Slots findet man mittlerweile auch wieder in fast allen Spitzenmodellen. LTE mit mindestens 300 MBit/s gehört zur Standardausstattung. High-End-Telefone mit Micro-USB-Buche wie das Galaxy S7 sind genauso noch zu finden wie Modelle mit USB Typ-C wie das LG G5.

Wer ein Smartphone der Spitzenklasse besitzt, braucht keine Kompaktkamera mehr und kann in vielen Situationen auch seine System- und Videokamera zu Hause lassen. Zwar stoßen auch die besten Smartphone-Kameras wegen ihrer Größe an physikalische Grenzen, doch die automatische Software-Aufbereitung ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass viele der Nachteile auf dem fertigen Foto wettgemacht sind. Selbst Aufnahmen bei Kneipenbeleuchtung und Dämmerung gelingen oftmals. Außerdem nehmen die Top-Smartphones Videos in wackelfrei in 4K-Auflösung auf.

High-End-Smartphones (10 Bilder)

Samsung Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge

Samsung Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge sind in vielen Belangen die momentan besten Android-Smartphones auf dem Markt (technische Details zum Samsung Galaxy S7 über den heise Preisvergleich). (Bild: Samsung)

Auf den meisten Smartphones läuft Google Android. Mit keinem anderen Betriebssystem hat man so eine große Auswahl an Geräten – von billig bis sündhaft teuer ist alles dabei. Die Auswahl an Apps in Google Play ist nirgendwo so groß. Mittlerweile erscheinen einige Apps zuerst oder gar exklusiv für Android. Das Betriebssystem ist in weiten Teilen anpassbar und ideal für Bastler. Doch auch Einsteiger finden sich schnell zurecht.

Leider gewährt Google auch den Smartphone-Herstellern viele Möglichkeiten, das System anzupassen und selten sieht Android so aus, wie man es von Google kennt. Meist passen die Hersteller das Design an und installieren zusätzliche Apps und Funktionen, die man nicht haben möchte. Auch fehlende Updates sind aufgrund der Änderungen ein Problem. Denn wenn Google eine neue Android-Version veröffentlicht, wollen und müssen die Hersteller diese erst anpassen. So kommen die Aktualisierungen meist spät oder für viele Geräte gar überhaupt nicht. Die besten Chancen auf schnelle und häufige Updates hat man mit beliebten und teuren Smartphones, insbesondere den Geräten von Googles Nexus- und Pixel-Serien. Beim Kauf eines neuen Geräts sollten sie darauf achten, dass das Gerät mindestens mit Android 5 läuft – außerdem sollten Sie nicht damit rechnen, dass Sie in Zukunft Updates bekommen werden.

In Bezug auf Updates sieht die Situation bei Apple iOS besser aus: Sobald das Unternehmen eine neue System-Version vorstellt, landet sie innerhalb weniger Tage auf dem iPhone und sieht überall gleich aus. Solange das Smartphone nicht viel älter als zwei Jahre ist, kann man fest mit Aktualisierungen rechnen. Die Auswahl an Geräte ist hingegen gegenüber Android geradezu winzig: Momentan bietet Apple fünf Geräte an: iPhone SE, 6s, 6s Plus, 7 und 7 plus. Immerhin gibt es von jedem Modell verschiedene Speichervarianten. Zwar arbeiten iOS-Telefone etwas besser mit anderen Apple-Produkten zusammen als die Smartphones anderer Hersteller, die Vorteile sind aber so gering, dass sie nicht die Kaufentscheidung beeinflussen sollten.

Microsoft hächelt mit Windows 10 Mobile immer noch Google und Apple in einigen Belangen hinterher. Zwar findet man die wichtigsten und bekanntesten Apps inzwischen auch im Microsoft Marketplace. Sucht man aber speziellere Programme, wird man selten fündig. Außerdem wird der App Store redaktionell kaum gepflegt, sodass man oft auf Werbe-Apps und getarnte Kopien populärer Apps stößt.

Windows 10 Mobile läuft bislang fast nur auf einer Hand voll Microsoft-Smartphones der Lumia-Serie. Bugs und Fehler tauchen auch nach Updates noch auf – immerhin liefert der Hersteller die Aktualisierungen schneller und regelmäßiger aus als es bei Android der Fall ist. Die Windows-exklusive Funktion Continuum soll das Smartphone zum PC-Ersatz machen, kann aber bei weitem nicht mit den Fähigkeiten eines echten PCs mithalten.

Zwar kann man in iOS und Windows 10 Mobile als Nutzer nicht so viel anpassen und herumbasteln wie in Android, dafür gelten die Systeme als ein Stück sicherer. Für Privatnutzer spielt dieser Aspekt kaum eine Rolle, sondern eher im Firmenumfeld.

Dominantes Bauteil eines modernen Smartphones ist das Display. Hier spielen vor allem Größe, Auflösung und Bauart (LCD oder OLED) eine Rolle. Letzteres hat Einfluss auf Helligkeit, Kontrast und Farbdarstellung. Die Display-Größen rangieren mittlerweile zwischen 4 und 6 Zoll. Ein kleineres Gerät als das Apple iPhone SE findet man also kaum noch. Die meisten nutzen ihr Mobiltelefon immer seltener dazu, damit zu telefonieren. Stattdessen will man damit im Netz zu surfen, spielen, Videos schauen und Fotos betrachten. Dazu eignen sich große Displays logischerweise weit besser – auch wenn die Geräte dann nicht mehr in jede Hosentasche passen. Erfahrungsgemäß gewöhnen sich auch anfängliche Kritiker großer Geräte innerhalb weniger Tage an die größere Anzeige.

Die Auflösungen steigen mit der Größe der Bildschirme, da die selbe absolute Auflösung auf einem größerem Display pixeliger erscheint als auf einem kleinen. Die Pixelanzahl pro Zoll beziehungsweise Inch (dpi oder ppi) sinkt dann nämlich. HD (1280 × 720) oder Full-HD-Auflösungen (1980 × 1080) findet man mittlerweile aber selbst bei preiswerten Geräten.

Farbräume im Vergleich: Auf dem OLED-Display des Samsung Galaxy S 4 (schwarzes Dreieck) wirken Farben kräftiger als auf dem IPS-LCD des iPhone 6 (lila). Das LCD-Panel mit TN-Technik des iPhone 4s (orange) hat eher blasse Farben.

(Bild: c't)

Am Ende steht noch die Frage im Raum, ob man lieber zu einem Smartphone mit LCD oder OLED-Bildschirm greift. LC-Displays verfügen über eine Hintergrundbeleuchtung, die die Bildpunkte von hinten durchstrahlt. OLED-Anzeigen bestehen hingegen aus Bildpunkten, die von selbst leuchten. Letztere findet man hauptsächlich in Samsung-Geräten, wobei die Displays des Herstellers auch von einigen anderen Marken verwendet werden.

LCD und OLED haben jeweils Vor- und Nachteile: Generell zeigen OLED-Anzeigen einen dunkleren Schwarzwert und daraus resultierend einen höheren Kontrast von mehr als 10.000:1. Soll ein Bildpunkt schwarz erscheinen, wird er einfach abgeschaltet. Außerdem stellen OLED-Bildschirme einen größeren Farbraum dar, der fast den AdobeRGB-Farbraum abdeckt. Deswegen erscheinen Farben kräftiger und knalliger als auf LCDs. Wegen der Hintergrundbeleuchtung können LCD-Pixel nicht ganz abgeschaltet werden und stellen nie ein vollkommen dunkles Schwarz dar, sondern je nach Qualtität ein leichtes Grau. Der Kontrast moderner Smartphone-LCDs liegt meist zwischen 800 und 2400:1.

Zwar erkennen geschulte Augen auch bei modernen Smartphones, um welche Bildschirmtechnik es sich handelt, die Unterschiede sind aber bei Geräten ab 300 Euro nicht mehr so groß. Ein gutes Beispiel ist die Helligkeit. Waren OLED-Bildschirme früher immer merklich dunkler als LCDs und deswegen schwer in der Sonne ablesbar, gehören einige OLED-Bildschirme – wie beispielsweise der des Samsung Galaxy S7 – inzwischen zu den hellsten Bildschirmen überhaupt. Um draußen in der Sonne nicht nur das eigene Spiegelbild auf dem Display zu erkennen, empfehlen wir mindestens 400 cd/m².

Auf die Akkulaufzeiten hat die Display-Technik keinen spürbaren Einfluss mehr.

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Bis zu acht Rechenkerne arbeiten in den aktuellen Smartphones, doch selten kann man daran das Arbeitstempo eines Smartphones festmachen. Viel wichtiger sind der Hersteller und die Modellbezeichnung des Prozessors. In preiswerten Geräten findet man oft MediaTek-Prozessoren, in teureren Smartphones CPUs von Qualcomm. Einen wirklichen High-End-Prozessor hat ersterer Hersteller nicht im Programm. Im neuen Smartphone sollte mindestens ein Quad-Core-Prozessor stecken. Nicht, weil Apps so viele Kerne wirklich nutzen, sondern weil es sich bei aktuellen Dual- und Single-Core-Prozessoren durchweg um Billig-Modelle handelt und diese auch dann viel zu wenig Leistung für ein flüssiges System erbringen, wenn nur ein Kern beansprucht wird (Single-Thread-Modus). Einzige Ausnahmen sind aus unserer Sicht die Apple-Prozessoren mit zwei Kernen.

Samsung und Huawei bauen jeweils ihre hauseigenen Prozessoren "Exynos" beziehungsweise "Kirin" in ihre Smartphones ein. Einige Exynos-CPUs können durchaus mit den Mittelklasse- und High-End-Modellen von Qualcomm mithalten und manche übertreffen diese sogar. Kirin-Chips selbst der leistungsstarken 900er-Serie hängen den Konkurrenten leistungstechnisch dagegen etwas hinterher.

Smartphones mit 512 MByte Arbeitsspeicher oder weniger tauchen im Markt kaum noch auf. Üblich sind 1 bis 6 GByte. Der RAM beeinflusst, wie schnell Apps starten: Je mehr RAM, desto mehr Apps kann das Smartphone im Hintergrund bereithalten, ohne dass man sie beim Wechsel zwischen den Anwendungen neu laden muss. Deshalb ist es auf Geräten mit mehr Arbeitsspeicher auch wahrscheinlicher, dass man eine vor kurzem geschlossene und nun wieder geöffnete App in dem Zustand vorfindet, in dem man sie verlassen hat.

Auf dem internen Flash-Speicher ist das Betriebssystem installiert. Dort landen auch alle nachträglich installierten Apps und häufig auch Fotos, Videos und Musik. Zwischen 4 und 256 GByte kann der interne Speicher groß sein. Da bereits das Betriebssystem mehrere GByte Speicher einnimmt, sollte der Flash-Speicher mindestens 8 GByte haben; so richtig sorgenfrei lebt man aber erst mit 32 GByte oder mehr.

Einige Smartphones kann man mit einer Speicherkarte im MicroSD-Format um bis zu 256 GByte erweitern. Die Nachteile eines kleinen internen Speichers lassen sich dadurch aber nur teilweise wettmachen, denn nicht alle Arten von Daten können auf MicroSD-Karten gespeichert werden. Sie sind ideal, um Medien wie Fotos, Videos und Musik auszulagern. Je nach Betriebssystem und Version lassen sich aber keine App-Daten auf sie auslagern.

Auflösungen sagen wenig über die Qualität der eingebauten Digitalkameras aus. Das Apple iPhone 6 schießt beispielsweise mit 8 Megapixel ausgezeichnete Bilder und übertrifft manche 20-Megapixel-Kamera. Samsung hat die Kameraauflösung des Galaxy S7 im Vergleich zum S6 sogar reduziert: dadurch kann der einzelne Sensorpixel größer ausfallen und somit mehr Licht einfangen. Diesen Trend gehen einige Hersteller: Smartphone-Kameras werden lichtempfindlicher. Grundsätzlich darf man sich nicht zu sehr auf Datenblätter verlassen, denn sie sagen wenig aus, wie sich eine Smartphone-Kamera tatsächlich im Alltag schlägt; verlässliche Einordnungen gehen nur über Praxis-Tests.

Schlechte Kameras in preiswerten Telefonen lösen langsam aus, lichten wenig Details ab und fangen in der Dunkelheit stark zu rauschen an. Spitzenkameras hingegen können ohne Probleme eine Kompaktkamera ersetzen und machen sogar älteren System- und Spiegelreflexkameras Konkurrenz. Mit Geräten wie dem Samsung Galaxy S7, iPhone 6s oder Microsoft Lumia 950 können Gelegenheitsfotografen problemlos ganze Urlaubsfahrten dokumentieren.

Jedes ernstzunehmende Smartphone funkt mittlerweile über UMTS beziehungsweise 3G; darunter sollte man auch nicht einkaufen. Um Webseiten zu besuchen, Nachrichten und Bilder über WhatsApp auszutauschen und gelegentlich unterwegs ein kurzes Video zu schauen, reicht die Übertragungsgeschwindigkeit.

Auf LTE beziehungsweise 4G sollte man hingegen dann achten, wenn man unterwegs stets mit voller Geschwindigkeit surfen möchte, sich regelmäßig Video-Streams anschaut oder das Smartphone als Mobilfunkmodem für den Laptop nutzt. Zudem hat man derzeit mit LTE höhere Chancen auf guten Empfang als mit UMTS, da die Abdeckung bei den meisten Providern flächendeckender ist. Um LTE nutzen zu könne, muss der Mobilfunkvertrag den Zugang erlauben. Bei Prepaid-Tarifen und preiswerten Laufzeitverträgen ist das meist noch nicht der Fall. Häufig liegt die Geschwindigkeit bei LTE nur dann bei den theoretisch möglichen 150 MBit/s oder gar 300 oder 450 MBit/s, wenn man einen teuren Business-Mobilfunkvertrag hat; im Alltag reichen aber auch 50 MBit/s locker aus.

USB Typ-C löst Micro-USB langsam aber sicher als Quasi-Standard bei Ladesteckern bei Android- und Windows-10-Mobile-Smartphones ab. Vorteil: Wie beim iPhone mit Apple Lightning kann man den Stecker auch umgedreht einstecken. Theoretisch kann man mit entsprechenden Ladegeräten auch schneller laden. Das geht aber tatsächlich auch mit diversen Smartphones mit Micro-USB, wenn sie über Ladetechniken wie Qualcomm QuickCharge verfügen.

Prinzipiell könnte mit USB-C auch der Datenaustausch mit dem PC schneller vonstatten gehen, da USB Typ-C USB-3.1-Technik nutzen kann. In den meisten Geräten findet man trotz des modernen Steckers aber noch USB-2.0-Elektronik, sodass Daten genauso langsam fließen wie auf Geräten mit klassischer Buchse.

[Updates]:

  • 29.12.2016: neue Modelle, Preise und Infos eingepflegt
  • 20.11.2016: neue Modelle, Preise und Infos eingepflegt

(hcz)