Die NASA stellt Forschungspapiere frei ins Netz

Schon 2013 hatte das Weiße Haus großen US-Behörden den offenen Zugang zu staatlich geförderten Forschungsergebnissen verordnet. Jetzt ist auch die NASA soweit und hat eine Open-Access-Linie entwickelt.

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ISS

Sport auf der ISS ist eines der Forschungsthemen, die man in der neuen NASA-Datenbank abrufen kann.

(Bild: NASA)

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Die NASA hat am Dienstag ein öffentliches Archiv mit von der US-Weltraumbehörde geförderten Forschungspapieren freigegeben. Von der NASA geförderte Wissenschaftler müssen ihre Ergebnisse künftig spätestens ein Jahr nach der Erstveröffentlichung in einer Zeitschrift in die Datenbank Pubspace einstellen. Das Portal wird vom National Institutes of Health (NIH) betrieben, das über die Seite vor allem biomedizinische Forschung archiviert und frei zugänglich macht.

Die bereits verfügbaren Forschungsberichte beschäftigten sich unter anderem mit körperlichen Ertüchtigungsübungen für Astronauten auf der Internationalen Raumstation, Herz-Kreislauf -Erkrankungen bei Mitreisenden des Apollo-Raumfahrtprogramms oder den Tsunamis auf dem Mars. Auch die Aktivität von Mikroben in Tiefseeströmungen wird untersucht. Anderer Forscher haben auf der Seite ihre Einblicke in Simulationen sozio-ökologischer Systeme publiziert.

Mit dem Schritt kommt die NASA einem Dekret von US-Präsident Barack Obama vom Februar 2013 nach, mit dem das Weiße Haus große US-Behörden auf Open-Access-Kurs brachte. Die betroffenen Institutionen sollten schon binnen sechs Monaten eine eigene Strategie für den offenen Zugang zu Forschungsergebnissen vorlegen, die es aber noch mit Interessensvertretern wie Universitäten, Bibliotheken oder Verlagen abzusprechen galt. Ausgenommen sind Patente und Publikationen, die sensibles Material enthalten, also etwa mit Bestimmungen zum Datenschutz oder zur nationalen Sicherheit in Konflikt treten könnten.

Mit dem Open-Access-Plan will die NASA ihre langjährige Tradition des Austauschs mit der wissenschaftlichen Gemeinde und der Öffentlichkeit ausbauen. Man wolle alle Interessierten einladen, "mit uns die Erde, die Luft und das All zu erkunden", betonte die stellvertretende Behördenleiterin Dava Newman. Der einfachere Zugang werde "den Einfluss unserer Forschung gewaltig vergrößern", ergänzte die NASA-Chefwissenschaftlerin Ellen Stofan. Forscher und Ingenieure bauten in ihren Arbeiten immer auf Grundlagen auf, die andere zuvor errichtet hätten. Ein gesondertes Portal für offene Daten hatte die Institution schon zuvor betrieben. (vbr)