Apple kauft Bildsensor-Start-up

InVisage Technologies hat ein auf Quantenpunkten basierendes Smartphone-Kameramodul entwickelt, das eine deutlich bessere Lichtausbeute verspricht.

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Apple kauft Bildsensor-Start-up

QuantumFilm-Aufnahmen sollen Kino-artig wirken.

(Bild: InVisage)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat eine weitere junge Firma aufgekauft. Wie der iPhone-Produzent gegenüber US-Medien bestätigt hat, ist nun das im kalifornischen Newark ansässige Start-up InVisage Technologies Teil des Konzernportfolios. Wie hoch der Kaufpreis war, sickerte bislang nicht durch – die Firma soll aber zuvor knapp 100 Millionen US-Dollar an Investitionsmitteln von Risikokapitalgebern eingesammelt haben.

Hauptprodukt von InVisage Technologies ist ein neuartiger Bildsensor, der das darin traditionell verwendete Silizium gegen einen sogenannten QuantumFilm austauscht. Dieser basiert auf der Quantenpunkte-Technik. Laut Angaben von InVisage kann QuantumFilm die gleiche Lichtmenge wie Silizium aufnehmen, doch die Schicht ist zehn Mal dünner und kann das volle Lichtspektrum absorbieren, was effizientere Aufnahmen mit besserer Lichtausbeute verspricht. In der Praxis wirken Filmaufnahmen mit der Technik (siehe Video unten) besser ausgeleuchtet und besitzen einen Kino-artigen Look.

InVisage btreibt laut dem IT-Blog TechCrunch auch eine eigene Foundry in Taiwan samt Herstellungsplattform, wo die QuantumFilm-Lösung produziert wird – samt Wafern. Komplette Sensorchips soll das Start-up dort auch produzieren können.

Apple beschäftigt sich seit langem mit Foto- und Video-Sensoren und arbeitet hier unter anderem mit Sony zusammen. Der Konzern verlangt dabei aber stets maßgeschneiderte Technik und ist bei Bildsensoren sehr "hands-on". Apple hat hier diverse Patente. Denkbar wäre, dass QuantumFilm eines Tages im iPhone verwendet wird. Daneben ist die Technik auch für Anwendungen aus dem Bereich Augmented Reality und Identifizierung nutzbar, da das bessere Bild eine genauere Erkennung der Umgebung verspricht.

Die Übernahme von InVisage wurde von Apple nicht näher kommentiert. Die Firma kaufe von Zeit zu Zeit kleinere Technikfirmen, zum Zweck des Aufkaufs äußere man sich genauso wenig wie über zukünftige Pläne. Zu Apples Akquisitionen zählte auch die israelische Firma PrimeSense, bekannt für ihre 3D-Sensoren, die unter anderem Teil von Microsofts Kinect waren. Heute soll Technik von PrimeSense für die neue Gesichtserkennung FaceID im iPhone X Verwendung finden.

(bsc)