NSO-Mitarbeiter bietet iOS-Spyware Pegasus im Darknet an

Der geheimnisumwitterten israelischen Sicherheitsfirma NSO Group sind mächtige Spyware-Tools abhanden gekommen. Ein Insider wollte sie im Darknet verkaufen.

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Iranische Hacker sollen Dutzende deutsche Universitäten ausspioniert haben

(Bild: plantic\Shutterstock.com)

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Von
  • Fabian A. Scherschel

Ein ehemaliger Mitarbeiter der israelischen Sicherheitsfirma NSO Group soll versucht haben, Spionage-Tools der Firma für 50 Millionen US-Dollar im Internet zu verkaufen. Das geht aus einer Anklageschrift der Staatsanwaltschaft in Tel Aviv hervor. Dem Tatverdächtigen sei es darum gegangen, der israelischen Staatssicherheit zu schaden, erklärten die Staatsanwälte am Donnerstag.

Der Vorfall, der im Juni entdeckt worden war, hatte fast den kompletten Zusammenbruch des NSO-Konzerns im Wert von rund 900 Millionen Dollar verursacht. Die NSO-Gruppe, eine der bedeutendsten IT-Sicherheitsfirmen in Israel, verkauft unter der Aufsicht des Verteidigungsministeriums ihre Software an Regierungen auf der ganzen Welt. Das Unternehmen stand im Mittelpunkt einer Reihe von Kontroversen. So soll die mexikanische Regierung versucht haben, mit NSO-Software Journalisten und Menschenrechtsaktivisten zu überwachen. NSO stellt unter anderem die mächtige iOS-Spyware Pegasus her.

Laut der Anklageschrift soll der ehemalige NSO-Mitarbeiter im April Programmcode auf seine persönliche Festplatte heruntergeladen haben. Die Schutzmechanismen im Unternehmensnetz, die das verhindern sollten, umging er mit Hilfe von Wissen, das er sich mit einer Suche im Netz aneignete. Zuvor habe sein Chef ihm gesagt, dass das Unternehmen mit seiner Arbeit unzufrieden war. Er hatte als hochrangiger Programmierer im Jahr zuvor bei NSO angefangen.

Die Festplatte mit dem entwendeten Programmcode im Wert von hunderten Millionen US-Dollar soll der Beschuldigte unter seinem Bett versteckt haben. Er habe sich anschließend als Hacker ausgegeben, der das NSO-Netz geknackt hatte, und das gestohlene Programm in einschlägigen Untergrundforen angeboten. Ein potenzieller Käufer habe allerdings den Vorgang bei der NSO Group angezeigt und bei der Aufklärung des Diebstahls mit dem Unternehmen kooperiert. (mit Material der dpa) /
(fab)