Bericht: Sixt-Carsharing kann für iPhone-Nutzer teurer sein

Das zur Autoanmietung verwendete Smartphone beeinflusst angeblich den Preis – für Apple-Nutzer falle dieser unter Umständen höher aus.

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Sixt Share
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Leo Becker

Der Preis für ein Auto bei Sixts neuem Carsharing-Dienst Share hängt einem Bericht zufolge auch von dem bei der Buchung verwendeten Gerätetyp an: Für iPhone-Nutzer könne es teurer werden als bei einer Anmietung mit der Android-App, wie die Welt berichtet.

Der Preis werde flexibel auf Basis von Faktoren wie aktueller Nachfrage und Wetter berechnet, dies sei für alle Nutzer gleichermaßen der Fall, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Strategievorstand Alexander Sixt. Das zur Anmietung per App verwendete Gerät habe aber ebenfalls Einfluss auf den Preis, ebenso wie der Aufenthaltsort: "Wer aus einem Chanel-Laden auf der Maximilianstraße läuft, bekommt wahrscheinlich einen höheren Preis als jemand, der aus einem Outlet-Geschäft kommt", wird Sixt von der Welt zitiert.

Die Preisgestaltung erfolge per Künstlicher Intelligenz und ermögliche so, für jeden Kunden einen "individuellen Tarif" anzubieten. In der Beschreibung der iPhone-App verspricht Sixt eine "Bestpreisgarantie dank unseres intelligenten Preissystems". Eine Nachfrage bei dem Unternehmen, ob iPhone-Nutzer tatsächlich mehr zahlen sollen, blieb bislang unbeantwortet.

[Update 19.3.2019 19:50 Uhr] Sixt hat den Bericht inzwischen zurückgewiesen: Die Preise könnten zwar je nach zeitlicher und örtlicher Nachfrage variieren und auch für ein und dasselbe Auto "minimal" abweichen, aber "personenbezogene Daten, wie zum Beispiel das Betriebssystem eines Smartphones, spielen für die aktuelle Preisermittlung keine Rolle", betonte eine Sixt-Sprecherin auf Nachfrage von Mac & i. Genauere Informationen zur Preisgestaltung wollte das Unternehmen nicht nennen. [/Update]

Auf der Sixt-Share-Seite werden Preise "ab 19 Cent" pro Minute aufgeführt, diese können "variieren je nach Tageszeit und Auslastung", heißt es dort.

Das Reiseportal Orbitz sorgte vor mehreren Jahren für Aufregung, weil Apple-Nutzern offenbar teurere Hotelzimmer angeboten wurden. Der Anbieter erklärte, die Apple-Kunden seien eben spendierfreudiger, deshalb zeige man teurere Hotels und Zimmer zuerst. Zugleich betonte Orbitz, dass die gleichen Zimmer aber immer zu gleichen Preisen angeboten würden, unabhängig vom Gerät des Nutzer – man könne die Angebote stets nach Preis sortieren. Auch Orbitz nutzte offenbar weitere Elemente, um die Ergebnisse zu sortieren, daneben Wohnort und Buchungshistorie.

Sixt Share ist Anfang März in Berlin gestartet und inzwischen auch in Hamburg verfügbar, München dürfte demnächst folgen. Der Dienst soll eine flexible Anmietung von Fahrzeugen auf der Straße ermöglichen – für einige Minuten bis hin zu mehreren Wochen. Sixt will einen Großteil der Flotte Carsharing-tauglich machen, hieß es zum Start, man könne zu "sehr überschaubaren Kosten jedes Mietauto mit Telematik ausstatten", erklärte Vorstandschef Erich Sixt. (lbe)