Windows Virtual Desktop: Microsoft startet Preview-Phase

Unternehmen können Microsofts virtuelle Desktopumgebung in der Azure-Cloud jetzt testen. Ein nettes Feature: Gratis Extended-Security-Updates für Windows 7.

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Windows Virtual Desktop: Microsoft startet Preview-Phase

(Bild: geralt)

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Microsoft hat die öffentliche Preview für „Windows Virtual Desktop“ gestartet. Der neue Service stellt einzelne Anwendungen oder auch komplette Desktops in Microsofts Azure-Cloud bereit. Via Remote-Desktop-Protokoll können diese dann aus der Ferne genutzt werden.

Die bereits im Herbst vergangenen Jahres angekündigte Desktop-Virtualisierung richtet sich nicht an Privatpersonen, sondern an Unternehmen, die ihren Mitarbeitern mobile Arbeitsplätze ohne vorherige Installation bereitstellen möchten. Mit Virtual Desktop sind sie dabei nicht auf Terminalserver angewiesen; dank Unterstützung für Remote Desktop Services (RDS) sind aber durchaus auch gemischte Umgebungen realisierbar.

Für kleinere Unternehmen, die online nur einige wenige virtuelle Maschinen für ihre Mitarbeiter benötigen, ist Virtual Desktop eher uninteressant. Voraussetzung für die Nutzung ist nämlich nicht nur eine vorhandene Windows-Domäne mit einem Domänencontroller im eigenen Haus, sondern ein damit synchronisiertes Azure Active Directory in der Cloud.

Windows Virtual Desktop unterstützt Windows 7, 10 und Server-Versionen ab 2012 R2 aufwärts. Besitzer einer Microsoft-365-Lizenz (E3, E5, A3, A5, Business), einer Windows-10-Lizenz (E3, E5, A3, A5) oder einer CAL-Lizenz mit Software Assurance (Windows Server) können diese für Virtual Desktop verwenden. Für die Desktop-Virtualisierung entstehen ihnen keine Zusatzkosten; berechnet werden lediglich die von ihren virtuellen Maschinen verbrauchten Azure-Ressourcen.

Ein interessantes Feature von Windows Virtual Desktop: Wer Windows 7 über Virtual Desktop nutzt, bekommt auch im Anschluss an das offizielle Support-Ende Anfang 2020 weiterhin kostenlose Sicherheitsupdates.

Die so genannten Extended Security Updates (ESU), die Microsoft für zahlende Unternehmenskunden noch drei Jahre lang ausliefert, werden normalerweise pro Gerät berechnet und sollen laut Ankündigung jedes Jahr teurer werden. Somit könnte die Nutzung von Virtual Desktop künftig für viele Unternehmen, die noch nicht auf Windows 10 umsteigen wollen, eine attraktive Alternative darstellen.

Unternehmen, die Windows Virtual Desktop testen möchten, finden Informationen zur Vorgehensweise auf der Website zur Preview. Sie sollten sich allerdings der Tatsache bewusst sein, dass während der Preview-Phase sämtliche mit den virtuellen Maschinen assoziierten Daten in die USA transferiert und dort gespeichert werden.

In einer von Microsoft veröffentlichten Übersicht der Features und Nutzungsvoraussetzungen von Windows Virtual Desktop heißt es dazu:

"During public preview, desktops and apps can be deployed on virtual machines (VMs) in any Azure region, and the management solution and data for these VMs will reside in the United States (US East 2 region). This may result in data transfer to the United States while you test the service during public preview."

Später soll die Datenspeicherung auch auf die übrigen Azure-Regionen ausgedehnt werden. Die allgemeine Verfügbarkeit nach dem Ende der Preview ist laut Microsoft für die zweite Hälfte 2019 geplant. (ovw)