Lithium aus dem Schredder

Eine niedersächsische Firma hat die Wiederverwertung ausgedienter Akkus optimiert.

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Akkus können auch umweltfreundlich sein

(Bild: Audi)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Denis Dilba
TR 7/2019

Technology Review Juli 2019

(Bild: 

)

Die Ökobilanz von Elektroautos wird vor allem durch die Produktion der Batterien beeinträchtigt. Die Duesenfeld GmbH aus Wendeburg bei Braunschweig hat ein Verfahren entwickelt, ausgediente Akkus effizienter als bisher zu recyceln. Das berichtet das Magazin Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 7/2019 (jetzt am Kiosk oder hier zu bestellen).

Bisherige Verfahren beruhen meist darauf, die Akkus einzuschmelzen. So können zwar Kobalt, Nickel und Mangan abgetrennt werden, der Rest aber landet als Schlacke in stillgelegten Bergstollen. Der Prozess ist günstig, aber weder besonders energieeffizient noch umweltfreundlich. Die Recyclingquote liegt lediglich bei 25 Prozent.

Duesenfeld hingegen kommt laut Geschäftsführer Christian Hanisch auf eine stoffliche Wiederverwertung von 96 Prozent. "Wir verbrauchen im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren 70 Prozent weniger Energie und reduzieren den CO2-Fußabdruck der Batterie um 40 Prozent.“

Im ersten Schritt werden die Akkus tiefentladen. "Mit diesem Strom betreiben wir den Schredder“, sagt Hanisch. Anschließend werden die Batterien manuell auseinandergenommen. Aluminiumgehäuse, Kupferkabel und Plastikhalterungen landen sortenrein in Gitterboxen, die nackten Batteriezellen im Schredder. Dort sorgt eine Schutzgasatmosphäre für Sicherheit beim Zerkleinern. Die Vorteile: Es entsteht kein ätzender Fluorwasserstoff, der aufwendig aus den Abgasen gefiltert werden muss. Zudem lässt sich der Elektrolyt wiederverwenden: Eine Vakuumpumpe reduziert den Druck so weit, dass die Flüssigkeit verdampft. Anschließend wird sie kondensiert und aufgefangen.

Nach dem Schreddern erhält man ein Granulat aus unterschiedlichen Materialien. Sie können mit herkömmlichen Trennprozessen – Gebläse, Siebe oder Magnettrommeln – weiter sortiert werden. Übrig bleibt ein feines schwarzes Pulver. Darin stecken große Anteile an Lithium, Graphit, Nickel, Mangan und Kobalt, die sich wiederverwenden lassen. Nur die Separatorfolie gelangt noch nicht in den Stoffkreislauf zurück.

Den kompletten Beitrag lesen Sie in der neuen Juli-Ausgabe der Technology Review (im gut sortierten Zeitschriftenhandel und im heise shop erhältlich). (grh)