Jedem Foto liegt eine abstrakte Grundstruktur, ein Muster zugrunde und dieses Muster ist die Bildkomposition. Sie entscheidet darüber, ob ein Bild den Betrachter fesselt oder unbeeindruckt lässt. Während der Maler sein Gemälde in Ruhe komponieren kann, müssen wir als Fotografen ein Kompositionsmuster sehr schnell erkennen und mit der richtigen Brennweite aus der Wirklichkeit herausfiltern. Welche optischen Gesetze dabei wirksam sind und wie wir lernen, sie für die Gestaltung zu nutzen, ist Inhalt dieses Artikels.
Besonders bei gegenständlicheren Fotos erkennt man die zugrunde liegende Struktur deutlicher, wenn man das Bild auf den Kopf stellt. Betrachten Sie obiges Foto normal, so drängt sich als erstes sein Inhalt in den Vordergrund. Stellen Sie es hingegen auf den Kopf, so wird die abstrakte Kompositionsstruktur deutlich: Es dominiert ein starkes Licht-Schatten-Spiel mit langgezogenen waagerechten Linien, in deren Zwischenräumen viele parallele schräge Linien entlanglaufen. Der Mensch wirkt wie ein dicker Punkt im Bild und ist eine Art i-Tüpfelchen. Die Komposition ist kraftvoll und ausgewogen, auch der auf den Kopf gestellten Prüfung hält sie stand.
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