Vergleichstest: Smartphones mit Spitzenkamera gegen Edelkompaktkameras

Die Kameras in Smartphones werden immer besser. Bleibt die Frage, ob sie auch gegen echte Kameras bestehen können.

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Vergleich: Smartphones mit Spitzenkamera gegen Edelkompaktkameras

(Bild: c't)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Robin Brand

Eine Kamera kommt selten allein, zumindest nicht, wenn sie Bestandteil eines aktuellen Smartphones ist. Viele Spitzengeräte kommen heute gleich mit Triple-Kamera und haben neben einer weitwinkligen Hauptkamera einen zusätzlichen Ultraweitwinkel und ein Teleobjektiv. c't hat aktuelle Smartphones verglichen, die zu den besten zählen, die bislang im c't-Testlabor waren.

Apples iPhone XS Max musste sich gegen sieben Android-Smartphones behaupten: Huawei P30 Pro, OnePlus 7 Pro, Samsung Galaxy S10+ und Sony Xperia 1 kommen jeweils mit Triple-Kamera, das Google Pixel 3a XL hält dem besonders ausgeklügelte Software entgegen, und das Nokia 9 PureView beschreitet mit fünf Kameras eigene Wege.

Im Fotolabor haben wir die Spitzen-Handys mit Edelkompaktkameras verglichen – und mit Blick auf Mittelklassehandys überprüft, ob sich der hohe Preis für die High-End-Handys überhaupt in so viel besseren Fotos niederschlägt. Als günstige Referenz diente uns neben dem recht erschwinglichen Pixel 3a als siebter Androide das Motorola One Vision, das uns im jüngsten Test mit seiner überraschend guten Kamera überzeugte.

Vor allem im Automatikmodus wissen die Fotos der Probanden zu gefallen. Dass die Hersteller die meiste Arbeit in diesen Automatikmodus stecken, sieht man den Fotos an. Bei optimal ausgeleuchteten Szenen liegt das Testfeld nicht allzu weit auseinander (siehe unsere Bildergalerie). Auch die beiden günstigeren Modelle können mithalten.

Smartphones mit Spitzenkamera (48 Bilder)

Bei hellen 1100 Lux befinden sich die getesteten Foto-Smartphones im Automatikmodus auf Augenhöhe. In dieser Bildergalerie finden Sie Fotos jeweils im Automatikmodus aufgenommen bei 1100, 300, 80, 20, 5 und 0,5 Lux mit dem Apple iPhone XS Max, Google Pixel 3a XL, Huawei P30 Pro, Motorola One Vision, Nokia 9 PureView, OnePlus 7 Pro, Samsung Galaxy S10+ und dem Sony Xperia 1. Das Apple iPhone XS Max (Foto) zeigt bereits bei 1100 Lux leichte Randunschärfen.

Das Motorola One Vision zeigt eine etwas wärmere, weniger überschärfte und dadurch natürlichere JPEG-Bearbeitung. Auch Google Pixel 3a und Samsungs S10+ liefern eher ausgewogene Aufnahmen, wohingegen das OnePlus zu starken Kontrasten und einer sehr satten Belichtung neigt. Darin ähnelt es dem Nokia 9 PureView. Das Sony Xperia 1 enttäuscht etwas. Selbst im Automatikmodus bei niedrigster Empfindlichkeit liefert es ein artefaktbehaftetes Foto mit geringem Detailkontrast.

Insgesamt zeigen sich die getesteten Kameras in Spitzensmartphones in dieser Disziplin auf Augenhöhe mit aktuellen Kompakten mit kleineren Sensoren – abzüglich deren Zoompotenzials. Sobald wir mit höheren Empfindlichkeiten im manuellen Modus fotografierten, machte sich die Limitierung der Smartphone-Kameras bemerkbar.

So lieferten Samsung S10+ und Huawei P30 Pro im Pro-Modus noch brauchbare Resultate, bei ISO 800 und ISO 3200 setzte sich vor allem das P30 Pro von den anderen Smartphones ab – mit überschärftem Bildlook, aber vergleichsweise vielen Strukturen im Bild. An eine APS-C-Kamera wie die Ricoh GR III reicht sie aber nicht heran. Solch eine feine, präzise und natürliche Durchzeichnung in allen Strukturen und Details leistet sie längst nicht.

Auch im Automatikmodus machen sich innerhalb des Smartphone-Testfelds deutlichere Unterschiede bemerkbar, wenn weniger Licht vorhanden ist: Die teureren Geräte sind hier meist im Vorteil. Bis herab zu 5 Lux nehmen aber noch alle getesteten Smartphones mehr oder weniger brauchbare Fotos auf. Untersucht haben wir zudem, wie sich die Smartphones verhalten, wenn man ihre Ultraweitwinkel- und Teleobjektive nutzt.

Die kompletten Testergebnisse der Smartphone-Kameras bringt c't in der aktuellen Ausgabe 16/2019. Der gesamte Artikel ist für c't-Plus-Abonnenten und für heise+-Abonnenten bereits online abrufbar:

(rbr)