Linux Journal gibt auf – zum zweiten Mal

Nach einem ersten Schiffbruch Ende 2017 und der darauf folgenden Rettung hat das Linux Journal jetzt endgültig den Betrieb eingestellt

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Screenshot des Linux Journals

(Bild: Screenshot linuxjournal.com)

Lesezeit: 2 Min.

Das altehrwürdige Magazin Linux Journal hat am 7. August den Betrieb eingestellt. Alle Angestellten seien entlassen worden und die Organisation könne den Betrieb in keinerlei Form aufrecht erhalten, schreibt das Magazin auf seiner Website.

Das 1994 gegründete Magazin war eine der ältesten, wenn nicht die älteste, Linux-spezifische Publikation. Schon die Erstausgabe wartete mit einem Interview mit Linus Torvalds auf und auch seither konnte das monatlich erscheinende Magazin hochkarätige Autoren vorweisen. Ein größerer finanzieller Erfolg war der Publikation aber nie beschieden und 2011 wurde – im allgemein problematischen Markt der Print-Publikationen – das Linux Journal zum reinen Online-Magazin.

Im Dezember 2017 stellte das Magazin erstmals aus Geldmangel den Betrieb ein. Schon Anfang des nächsten Monats konnte das Journal aber sein eigenes Fortbestehen verkünden: Der VPN-Anbieter Private Internet Access (PIA) war eingesprungen und finanzierte das Magazin seither.

Aus den Verlusten kam das Linux Journal aber offenbar nicht heraus – oder zumindest nicht schnell genug, wie der Herausgeber in seiner – zweiten – Abschiedsmeldung schreibt. Das Ende kam nun weil PIA offenbar der Betrieb zu teuer wurde und sich das Magazin nicht selbst finanzieren konnte.

Breitere mediale Aufmerksamkeit erhielt das Magazin 2014, als im Zuge des NSA-Skandals bekannt wurde, dass das Programm XKeyScore unter anderem Leser des Linux Journals zum Ziel hatte. Die NSA kategorisierte die Website des Magazins als extremistisches Forum – scheinbar weil dort unter anderem Hilfestellung zur Benutzung von Tails gegeben wurde, einer Linux-Distribution die sich dem Schutz der Privatsphäre verschrieben hat. (syt)