YouTube erschwert Copyright-Inhabern unfaire Praktiken

Copyright-Inhaber haben die Möglichkeit, Einnahmen von nutzergenerierten Videos auf YouTube für sich zu beanspruchen. Das will Google in Kürze erschweren.

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EU-Copyright-Reform: die Modernisierung des Urheberrechts ist aus dem Blickfeld geraten

(Bild: metamorworks / shutterstock.com)

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Bislang ist es über manuelle Inanspruchnahme möglich, dass Copyright-Inhaber die Einnahmen aus nutzergenerierten Inhalten für sich beanspruchen. Laut YouTube hat sich ein Trend entwickelt, bei dem Urheber aggressiv diese Möglichkeit ausnutzen, was der Plattformbetreiber nun als unfair einstuft. In Zukunft untersagen die Richtlinien von YouTube die manuelle Inanspruchnahme der Einnahmen durch Copyright-Inhaber von Videos mit sehr kurzer oder unbeabsichtigter Verwendung von Musik.

Selbst sehr kurze, unbeabsichtigte Musikclips und Kaufhausmusik, die in monetarisierten Videos im Hintergrund zu hören waren, wurden von Urhebern über die manuelle Inanspruchnahme, die YouTube als Instrument für Urheberrechts-Inhaber zur Verfügung stellt, in Frage gestellt. Die Folge: Alle Ansprüche auf die Einnahmen wurden vom Content-Creator auf den Antragsteller übertragen. YouTube will mit der neuen Richtlinie für mehr Fairness sorgen und YouTuber, die oft viel Arbeit und Mühe in ihre Videos stecken, vor unfairen Ansprüchen der Copyright-Inhaber schützen.

Die neuen Richtlinien bestehen laut dem Beitrag des YouTube Crestor Blog nur für die manuellen Ansprüche – das Content-ID-System der Plattform ist davon nicht betroffen – und sollen ab Mitte September für alle neuen Inanspruchnahmen gültig sein. Mit der genauen Angabe über Zeitstempel der entsprechenden Stellen, die Rechteinhaber seit kurzem bei manuell eingereichten Copyright-Verstößen angeben müssen, habe man bereits einen ersten Schritt unternommen, um nutzergenerierte Inhalte besser zu schützen. So haben YouTuber seitdem die Möglichkeit, die entsprechenden Stellen zu bearbeiten.

Für die beanspruchten Stellen im Video stellt Youtube aktualisierte Bearbeitung-Tools im Creator Studio zur Verfügung, mit denen die Passagen entfernt, stummgeschaltet oder mit lizenzfreier Musik ersetzt werden können. Anschließend lassen sich über die Werkzeuge die Videos wieder freigeben, die Ansprüche abweisen und die Monetarisierung reaktivieren. YouTube empfiehlt den Einsatz von lizenzfreier Musik, von der das Unternehmen eine wachsende Auswahl den YouTubern kostenlos zur Verfügung stellt, sofern man nicht im Besitz der entsprechenden Lizenzen ist. (bme)