Trump: Apple-Chef befürchtet Wettbewerbsnachteil durch US-Zölle

Tim Cook zeige sich besorgt, dass Konkurrent Samsung einen Vorteil bekomme, meinte der US-Präsident. Die Strafzölle sollen bald das iPhone einschließen.

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iPhone XS Max

Die US-Strafzölle könnten ab Dezember auch für iPhones gelten.

(Bild: dpa, Marcio Jose Sanchez/AP)

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Von
  • dpa

Apple-Chef Tim Cook hat ein Abendessen mit US-Präsident Donald Trump genutzt, um einen Wettbewerbsnachteil für seinen Konzern durch die US-amerikanischen Zusatzzölle auf Waren aus China anzuprangern. Cook habe sich besorgt gezeigt, dass der südkoreanische Rivale Samsung dadurch einen Vorteil bekomme, erklärte Trump vor Journalisten. Der Apple-Chef traf sich am Freitag zum Essen mit Trump in dessen Golfclub in Bedminster im US-Bundesstaat New Jersey.

"Ich denke, er hat sehr überzeugende Argumente vorgelegt", wird Trump von der Finanznachrichtenagentur Bloomberg zitiert. "Es ist hart für Apple, die Zölle zu zahlen, wenn sie mit einem sehr guten Unternehmen konkurrieren, das sie nicht zahlen muss." Der überwiegende Teil der Apple-Geräte wird in China hergestellt und würde in den kommenden Monaten nach bisherigem Stand im US-Markt von zusätzlichen US-Zöllen im Handelskonflikt der beiden Länder getroffen.

Als erstes soll es am 1. September einen Aufschlag von zehn Prozent auf Geräte wie die Apple Watch und die AirPods geben. Für iPhone, iPad und Macbook-Notebooks wurde der Zusatzzoll bis Dezember aufgeschoben. Der Heimatmarkt ist extrem wichtig für Apple, unter anderem weil dort der iPhone-Anteil am Smartphone-Geschäft höher ist als anderswo auf der Welt – zudem steht die Einführung neuer Geräte vor der Tür, im September wird sowohl das iPhone 11 als auch eine Apple Watch Series 5 erwartet.

Samsung lässt nicht nur in China produzieren, sondern auch zuhause in Südkorea und in anderen Ländern wie Vietnam. Auch der Apple-Auftragsfertiger Foxconn erklärte zuletzt allerdings, er könne bei Bedarf Teile der iPhone-Produktion aus China heraus verlegen.

Der US-Präsident greift oft IT-Konzerne wie Google und Facebook für angebliche Unterdrückung konservativer Ansichten an, Apple lobte er dagegen für die Schaffung von US-Jobs. Vor wenigen Wochen hatte er allerdings erklärt, dass Apple keine Ausnahme von den Zusatzzöllen für den neuen Hochleistungscomputer Mac Pro bekommen werde. Das Vorgänger-Modell des neuen Mac Pro war noch in Texas montiert worden.

(lbe)