Erste US-Flüge zum Mond 2021 mit neuer Rakete

Die neue Vulcan-Centaur-Rakete der United Launch Alliance soll die ersten US-Flüge zum Mond seit fast 40 Jahren ermöglichen. Mit Triebwerken von Blue Origin.

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Erste US-Flüge zu Mond 2021 mit neuer Rakete

(Bild: gemeinfrei)

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Erstmals seit dem Ende des Apollo-Programms 1972 soll übernächstes Jahr wieder eine Rakete von den Vereinigten Staaten zum Mond starten. Als Fracht sind mehrere Geräte und Roboter vorgesehen. Mit der Durchführung hat die NASA das Robotik-Unternehmen Astrobotic beauftragt, welches nun den Auftrag für die Rakete vergeben hat: Zum Zug kommt die United Launch Alliance (ULA), ein Joint Venture von Boeing und Lockheed Martin, mit seiner Vulcan-Rakete.

Die Vulcan soll beide aktuell von der ULA hergestellten Raketen Atlas V und Delta IV ersetzen. Anstatt für unterschiedliche Missionen unterschiedliche Vehikel zu bauen, möchte die ULA mit Vulcan ein breites Spektrum abdecken, um die Kosten zu senken. Wieviel die ULA Astrobotic in Rechnung stellt, ist nicht bekannt. Astrobotic selbst verrechnet als Porto zum Mond 1,2 Millionen US-Dollar pro Kilogramm.

Explosionszeichnung der Vulcan Centaur

(Bild: ULA)

Für den notwendigen Schub der Vulcan werden BE-4 genannte Triebwerke von Blue Origin sorgen. Als Treibstoff dienen ihnen flüssiges Methan und flüssiger Sauerstoff. Der Start Richtung Mond könnte der erste Einsatz der BE-4 überhaupt sein. Als zweite Stufe wird die von der Atlas V bekannte Centaur dienen. Die ULA plant für die Vulcan-Rakete zwar auch eine neue zweite Stufe, diese wird 2021 aber noch nicht fertig sein.

Die Vulcan-Centaur wird den von Astrobotics entwickelten Mondlander Peregrin zum Mond bringen. Der Peregrin soll eine sanfte Landung auf der Mondoberfläche garantieren und dort mehrere Roboter verschiedener Firmen ausladen. Astrobotics spricht von 14 verschiedenen Nutzlasten.

Modell der Mondlandefähre Peregrin von Astrobiotic

(Bild: NASA (gemeinfrei))

Ebenfalls 2021 soll die Vulcan-Centaur-Rakete Flüge zur Internationalen Raumstation (ISS) aufnehmen. Befördert wird dabei das Dream Chaser genannte Raumfahrzeug der Sierra Nevada Corporation, das im Auftrag der NASA Fracht von der Erde zur ISS und umgekehrt befördern soll.

Die Sierra Nevada Corporation hat bei der United Launch Alliance gleich sechs Flüge bestellt. Die beiden Unternehmen weisen darauf hin, dass etwa 90 Prozent der Vulcan-Centaur-Komponenten bereits bei der Atlas V erprobt sind. Damit sei das Risiko bescheiden, obwohl eine neue Raketengattung verwendet wird. (ds)