Facebook gibt Nutzern mehr Kontrolle über verknüpfte Daten

Facebook führt ein Datenschutzwerkzeug ein. Damit sollen Nutzer kontrollieren können, welche Informationen die Plattform über sie von externen Seiten einholt.

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Facebook gibt Nutzern mehr Kontrolle über eigene Daten

(Bild: Facebook Newsroom)

Lesezeit: 3 Min.
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Es stand schon lange aus: Nun kommt ein Tool, mit dem Facebook-Nutzer mehr Kontrolle über ihre Daten erhalten sollen. Allerdings ist das Kontrollwerkzeug nicht ganz so umfangreich, wie Mark Zuckerbergs 2018 angekündigtes "Clear History". Und noch ist nicht bekannt, wann es in Deutschland eingeführt wird.

In einem Blogpost von Facebook heißt es: "Jetzt können Sie die Daten sehen und kontrollieren, die andere Apps und Webseiten mit Facebook teilen." Über die Off-Facebook-Activity können Facebook-Nutzer also einsehen, welche Daten das Unternehmen etwa über Share-Buttons oder eingebundene Beiträge auf anderen Sites abgreifen kann, die dann mit Accountdaten verknüpft werden. Diese Verknüpfungen sollen Nutzer mit dem Tool auflösen können. Das heißt, Werbetreibende können dann keine Anzeige mehr auf Basis der Tracking-Daten schalten.

Für Nutzer stehen mit Einführung des Tools folgende Optionen zur Verfügung:

  • Eine Zusammenfassung sehen, welche Websites und Apps Informationen an Facebook weitergeleitet haben.
  • Die bestehende Verbindung der Informationen zum Profil lösen.
  • Künftige Verbindungen sperren – für einzelne Seiten und Apps oder generell.

Mit letzterer Einstellung können etwa personalisierte Anzeigen blockiert werden. Aber auch hier sammelt Facebook weiterhin die Verhaltensdaten. Problematisch wird es zudem für Menschen, die keinen Facebook-Account haben, denn auch über sie werden Daten gesammelt und an das soziale Netzwerk zum Abgleich weitergegeben – ohne Profil können Betroffene aber nicht auf das Tool zugreifen.

Off-Facebook-Activity wird zunächst in Irland, Spanien und Südkorea eingeführt. Andere Länder sollen in den kommenden Monaten folgen. Nach viel Kritik am Unternehmen und einer Milliardenstrafe in den USA ist Facebook bemüht, sich transparenter zu zeigen, und will Fake News den Kampf ansagen.

So wurden zuletzt die Gruppeneinstellungen geändert, um für mehr Sicherheit zu sorgen. Algorithmen, die Terrorinhalte erkennen wurden veröffentlicht. Nutzer können die Auswahl von Beiträgen in der App einsehen. Das ursprünglich auf der Entwicklerkonferenz F8 von Mark Zuckerberg angekündigte Tool "Clear History" sollte die Möglichkeit bieten, Tracking-Informationen zu löschen.

Webseiten-Betreiber können sich nur vor dem Abgreifen der Daten schützen, indem sie keine Facebook-Inhalte einbinden. heise online hat zudem Embetty entwickelt, mit dem Social-Media-Inhalte datenschutzgerecht eingebunden werden können.

Der Europäische Gerichtshof hat erst kürzlich entschieden, dass Websites beim "Like"-Button mit in der Verantwortung stehen. Webseiten-Besucher müssen eventuell künftig der Weitergabe an Facebook zustimmen.

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(emw)