Abodienste: Apple gibt sich gegenüber Abonnenten milder

Künftig wird eine "Grace Period" für Nichtzahler bei App-Inhalten eingeführt. Kunden fallen weniger schnell aus dem Angebot. Das hilft auch Developern.

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Apple - App Store

Im App Store gibt's viel Geld zu verdienen.

(Bild: dpa, Ritchie B. Tongo/EPA)

Lesezeit: 2 Min.

Apple will In-App-Abos, die nicht sofort bezahlt werden, künftig erst nach einer "Gnadenfrist" abschalten. Die sogenannte Grace Period soll dabei helfen, zu vermeiden, dass Nutzer mit abgelaufenen Kreditkarten oder überschrittenen Kreditlimits nicht sofort aus der Subskription fallen – und damit den "Churn", also die Anzahl der Abonnenten, die Entwicklern verloren gehen, reduzieren. Zudem soll die Maßnahme die Kundenfreundlichkeit erhöhen.

Um die Billing Grace Period zu nutzen, muss sie von Entwicklern im App-Verwaltungsportal explizit angeschaltet werden. Ist sie aktiv, behalten Nutzer nach einem Zahlungsproblem zunächst Zugriff auf die Bezahlinhalte der Anwendung, während Apple versucht, das Geld dennoch einzutreiben. Gelingt dies, soll der Entwickler dies nicht merken – die Anzahl der Abotage reduziert sich ebenso wenig wie der Umsatz.

Apple habe dazu mit "führenden Developern" zusammengearbeitet – um "Kunden-Churn zu reduzieren, während die Nutzererfahrung bei sich selbst erneuernden Abos verbessert wird". Apple hat je nach Abolänge unterschiedliche lange Gnadenfristen vorgesehen. Diese liegen je nach Abolänge zwischen 6 und 16 Tagen. Läuft das Abonnement standardmäßig nur eine Woche, wird sechs Tage lang versucht, die Zahlung durchzuführen. Läuft es zwischen einem Monat und einem Jahr, beträgt die Grace Period stets 16 Tage. Eigene Veränderungen an dem zeitlichen Rahmen können Entwickler nicht vornehmen.

Die Grace Period wird im Bereich Abos in App Store Connect aktiviert. Receipt Validation und Server-Benachrichtigungen müssen aktiv sein, damit die Nutzer auch während der Gnadenfrist weiter Zugriff auf Aboinhalte haben. Um den Bezahlvorgang an sich müssen sich Entwickler wie üblich nicht kümmern – dies übernimmt Apple im Rahmen seiner 30-prozentigen Verkaufsprovision.

(bsc)