Libra Association unterzeichnet Gründungsurkunde

Facebooks Digitalwährung schreitet voran. Am Montag haben 21 Mitglieder die Gründungsurkunde der Libra Association unterzeichnet.

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Libra Association unterzeichnet Gründungsurkunde

(Bild: Ascannio / shutterstock.com)

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Trotz aller Kritik und der abgesprungenen Mitglieder haben am Montag 21 Mitglieder der Libra Association die Gründungsurkunde unterzeichnet. Fünf Personen sind in den Vorstand gewählt worden, darunter David Marcus, der bei Facebook für die Digitalwährung verantwortlich ist.

"Seit das Libra-Projekt am 18.Juni 2019 angekündigt wurde, hat es weltweit für große Aufmerksamkeit gesorgt", heißt es in einem veröffentlichten Papier zur Gründung. Seither hätten 1500 Rechtsträger Interesse bekundet, Teil des Projekts zu werden, 180 Rechtsträger hätten bereits die Kriterien einer Mitgliedschaft erfüllt. Man stelle sich darauf ein, eine "Welle neuer Mitglieder zu begrüßen".

Das Treffen der Libra Association fand in Genf statt, der Libra soll in der Schweiz beheimatet sein. Im Vorstand sitzen künftig zudem Matthew Davie vom Mikrofinanz-Intitut Kiva, Patrick Ellis vom FinTech PayU, Katie Haun von der Risikokapitalgesellschaft Andreessen Horowitz und Wences Casares vom Bitcoin-Verwaltungsdienstleister Xapo. Zum kommissarischen Leiter ist Bertrand Perez gewählt worden, ein ehemaliger Paypal-Manager.

Nach Paypal hatten vergangene Woche die Gründungsmitglieder Mastercard, Visa, Ebay und der Bezahldienstleister Stripe ihre Teilnahme am Projekt abgesagt. David Marcus hatte sich daraufhin in einem Tweet bei Visa und Mastercard "bedankt", dass sie trotz des Drucks bis zum letzten Augenblick durchgehalten hätten. Noch am gestrigen Montag wurde der Rückzug der Online-Reisefirma Booking-Holding bekannt, die unter anderem die Portale Booking.com und Kayak betreibt.

Zwei US-Senatoren hatten zuvor die CEOs von Visa und Mastercard angeschrieben und ermahnt, sich die Mitgliedschaft gut zu überlegen. Der Wind gegen den Libra aus der Politik ist enorm. Regulierer und Politiker fürchten, die Digitalwährung könnte in die globale Finanzordnung eingreifen. (emw)