Strache versus FPÖ: Streit um die Facebook-Seite nimmt Fahrt auf

Heinz-Christian Strache will nach seinem Ausschluss aus der FPÖ seine Facebook-Seite zurück haben. Auf seinem privaten Profil äußert er deutlich Unmut.

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Strache versus FPÖ: Streit um die Facebook-Seite nimmt Fahrt auf

(Bild: Shutterstock/Alexandros Michailidis)

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Heinz-Christian Strache streitet mit seiner ehemaligen Partei FPÖ um die Facebook-Seite HC Strache. Der Ex-Parteichef mach auf einem privaten Profil seinem Unmut Luft: In mehreren Beiträgen betont er, dass es sein Name, seine Fotos und seine User seien. Niemand könne ihm die Seite widerrechtlich entziehen, schreibt Strache und fordert bis Freitag die Zugangsdaten zu bekommen. Es ist jedoch absehbar, dass über den Verbleib und die Rechte der Seite ein Gericht entscheiden muss.

Die FPÖ weigert sich, die Seite freizugeben, die Partei steht als Betreiber im Impressum. Sie betreibt die Seite als Marke und wollte sie mit der des offiziellen Partei-Auftritts zusammenlegen. Dies scheiterte laut der österreichischen Tageszeitung Der Standard aber an Facebook. Seiten könnten nur zusammengelegt werden, wenn sie ähnliche Namen tragen und dasselbe Thema behandeln. Strache und die FPÖ haben offiziell keine Schnittmenge mehr.

Bereits vor einigen Monaten, nach dem Ibiza-Skandal, nahm die FPÖ dem Ex-Parteichef die Facebook-Seite weg. Etwa 800.000 Menschen folgen ihm dort. Sein privater Account hat nur etwa 50.000 Follower. Zunächst hieß es, man habe sich einvernehmlich getrennt. Mit den Vorwürfen der Veruntreuung von Parteigeldern – die inzwischen auf seine Frau Philippa Strache ausgeweitet wurden – und der Wahlniederlage bei den Nationalratswahlen folgte sein "vollständiger Rückzug" aus der Politik.

Kurz darauf postete Strache einen Artikel mit dem Titel: "Totgesagte leben länger: Strache-Partei könnte es auf Anhieb in den Nationalrat schaffen." Unter "liste-strache.at" war zwischenzeitlich ein Foto des Österreichers samt des Wortes "Neuanfang" zu sehen. In Österreich ist es Tradition bei Zerwürfnissen eine neue Partei zu gründen, wahlweise auch nur die Farbe zu ändern.

[UPDATE 19.10.2019 8.55 Uhr] Die FPÖ hat die Seite HC Strache stillgelegt. Es sei laut einer Pressemitteilung die einzige Möglichkeit, die Persönlichkeitsrechte des Politikers zu wahren und zugleich die Interessen der Partei zu sichern. (emw)