Mozilla: Jeder zweite iPhone-Nutzer weiß nichts von Apples Werbe-ID

Die Mozilla Foundation will Apple dazu bringen, die eingebettete Tracking-ID auf iPhones und Macs regelmäßig und automatisch zurückzusetzen.

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Mozilla: Jeder zweite iPhone-Nutzer weiß nichts von Apples Werbe-ID

Apple sei zwar ein "Datenschutzchampion", so die Mozilla-Foundation, doch seien Anpassungen bei der Werbe-ID erforderlich.

(Bild: Mozilla Foundation)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Die Mozilla Foundation erhöht den Druck auf Apple, eine Datenschutzänderung durchzuführen. Die Stiftung, die hinter Projekten wie dem Browser Firefox steht, will erreichen, dass iOS die eingebettete Werbe-ID (Advertising Identifier, IDFA) regelmäßig zurücksetzt. 61 Prozent der iPhone-Besitzer würden gute Voreinstellungen zum Schutz der Privatsphäre als entscheidenden Kaufgrund anführen, schreibt die Mozilla Foundation unter Verweis auf eine im Oktober durchgeführte Umfrage unter US-Smartphone-Nutzern – doch nur rund die Hälfte der befragten iPhone-Nutzer wisse von Apples Werbe-ID.

Apples Werbe-ID lässt sich zurücksetzen oder per "Ad-Tracking beschränken" durch 00000000-0000-0000-0000-000000000000 ersetzen.

Apples Advertising Identifier erlaube das Tracking von App-Aktivitäten und werde standardmäßig an Werbeanbieter übertragen, schreibt die Foundation, das sei in etwa so als würde ein Verkäufer einem von Laden zu Laden folgen und beim Einkaufen beobachten.

Nutzer können die ID zwar abschalten oder zurücksetzen, doch sei das der Umfrage nach vielen unbekannt.

Seit Apple im Frühjahr eine große Datenschutzkampagne gestartet hat (siehe auch Faktencheck: Apples Argumente für das iPhone – und was davon zu halten ist), fordert Mozilla bereits von dem iPhone-Konzern, die regelmäßige Zurücksetzung der Werbe-ID umzusetzen. Nur ein solcher automatischer Reset der ID erschwere es Firmen, umfassende Nutzerprofile zu erstellen. Die Foundation hat auch eine zugehörige Petition gestartet. Man hoffe aber auch, Android-Anbieter dazu zu bringen, bessere Datenschutzfunktionen zu integrieren, so die Mozilla Foundation. Über die Hälfte der Smartphone-Nutzer sei schließlich besorgt über das Tracking durch Apps und Webseiten.

Apple führte den Advertising Identifier als Ersatz für den einst gängigen Zugriff auf die UDID – eine eindeutige ID jedes iOS-Gerätes – ein. Die UDID-Abfrage ist App-Anbietern seit 2013 untersagt. Im Unterschied zur permanenten UDID lässt sich die Werbe-ID vom Nutzer zurücksetzen, das ist in den Einstellungen unter Datenschutz / Werbung möglich – auf iOS, macOS und tvOS. Meist scheint sinnvoller, stattdessen "Ad-Tracking beschränken" zu aktivieren, dann erhalten Apps nämlich nur eine genullte Tracking-ID. Standardmäßig ist das nicht eingeschaltet.

(lbe)