10 Möglichkeiten: Alte iPhones und iPads im Alltag weiter nutzen

Mit den richtigen Apps, ein wenig Aufwand und Zubehör leisten auch alte iOS-Geräte gute Dienste.

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iPhone entstaubt
Lesezeit: 24 Min.
Von
  • Immo Junghärtchen
Inhaltsverzeichnis

iPhones und iPads sind universell einsetzbar und dank ihrer Sensoren und drahtlosen Verbindungsstandards für die flexible Verwendung prädestiniert. Ihre Features funktionieren noch lange, nachdem Apple sie durch neuere Modelle ersetzt hat und keine Betriebssystem-Updates mehr ausliefert. Darum wäre es schade, wenn das einst teure Gerät, das für Jahre treue Dienste leistete, von heute auf morgen in Ungnade fällt.

In den folgenden Anwendungsbeispielen empfehlen wir Nutzungszenarien für ältere iPhones und iPads, die Ihr Leben bereichern. Der eine oder andere Tipp eignet sich auch für einen altgedienten iPod touch.

Streamen Sie Musik und gesprochene Inhalte auf Ihre Boxen. Stellen Sie Ihre Lieblingslieder zusammen oder beteiligen Sie Ihre Gäste an der Auswahl.

Verwandeln Sie Ihr iPhone, iPad oder iPod touch in einen universellen Musiklieferanten. Per Miniklinke gelangt der Ton zu den Lautsprechern. Ein Soundsystem mit Dock- oder Lightning-Anschluss wird mit einem aufgesteckten iPhone zum Webradio, Hörbuch- und Podcast-Player. Zusätzlicher Vorteil: Ebenso wie ein passendes Dock versorgt es das iOS-Gerät mit Strom – gerade bei altersschwachen Akkus ein Segen.

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Bluetooth-Boxen muss man einmal verbinden. Dafür aktiviert man am Lautsprecher den Koppelungsmodus. Am iOS-Gerät unter Einstellungen/Bluetooth erscheint es nun unter "Andere Geräte". Innerhalb einer gewissen Zeit (üblicherweise eine Minute) müssen Sie die Box einmal antippen, um sie dauerhaft zu koppeln. Danach stellen die beiden automatisch eine Verbindung her, wenn beide eingeschaltet und in Reichweite sind.

Mit einem alten iPad wird das Lautsprecher-Set zum eigenständigen, schicken Audioplayer.

Wer einen Apple TV (ab 110 €), Homepod oder eine Airport Express an der Stereoanlage angeschlossen hat, schickt die Musik übers WLAN – per AirPlay.

Am schnellsten gelingt das über die Kontrollzentrum: Ab iOS 11 prangt im quadratischen Audiowiedergabe-Steuerelement ein Drahtlos-Symbol in der oberen Ecke. Tippen Sie es an, um ein Bluetooth- oder AirPlay-Ziel auszuwählen.

In früheren iOS-Versionen erscheint das AirPlay-Symbol erst, wenn entsprechende Geräte vorhanden sind, also etwa eine Airport Express im WLAN auf Audiosignale wartet. Eventuell müssen Sie mit einem horizontalen Wisch zwischen mehreren Kontrollzentren wechseln, bis die Audiowiedergabe erscheint.

Als Empfänger dieser drahtlosen Audioübertragung darf sich ein iPhone leider nicht andienen. Lediglich mit der Software Airfoil (macOS / Windows, ab 35 US-Dollar) und der iOS-App Airfoil Satellite (kostenlos, ab iOS 7) bekommen Sie Audio vom Rechner zum iPhone. Dafür installieren und starten Sie App und Mac-Programm. Sind iOS-Gerät und Mac im selben Netzwerk, finden sie einander automatisch. Sie können AirPlay-, Chromecast- und Bluetooth-Ziele ebenso wie die Mac-Lautsprecher gleichzeitig versorgen und die Lautstärke individuell regeln – auch von der App aus.

Der Streaming-Dienst Apple Music funktioniert ab iOS 9, für Spotify ist inzwischen iOS 11 erforderlich. Haben Sie Spotify zuvor schon heruntergeladen, können Sie aber auch eine frühere Version der App auf älteren iPhones oder iPads beziehen (mehr dazu siehe Ältere iPhones: Alte App-Versionen installieren, archivieren und weiternutzen). Wenn Sie fernab des WLANs, etwa im Schrebergarten oder auf der Skihütte, auf gestreamte Musik zugreifen wollen, müssen Sie dies explizit erlauben.

Bei einer Party können Sie die Gäste an der Musikgestaltung mitentscheiden lassen. Dafür laden Sie (und Ihre Gäste) die kostenlose App Party DJ (iOS ab 7 oder Android) herunter. Auf Ihrem iPhone geben Sie nach einem einmaligen In-App-Kauf Ihre Musiksammlung im Netz frei; Ihre Freunde dürfen dann einzelne Titel auf die Wiedergabeliste setzen oder durch ein Herz den Empfehlungen anderer Nachdruck verleihen.

Alternativ funktionieren Sie das Altgerät in ein persönliches Info-Radio um: Apples Podcasts-App (ab iOS 5) verwaltet Abonnements und lädt neue Folgen eigenständig übers WLAN.

Wenn Sie die App nicht auf Ihrem iOS-Gerät finden, installieren Sie sie aus dem App Store nach. Über den Reiter "Entdecken" können Sie das umfangreiche iTunes-Podcast-Verzeichnis durchstöbern. Aus den Kategorien und Charts stellen Sie sich in Windeseile ein individuelles Informations- und Unterhaltungsprogramm zusammen.

Hörbücher gelangen vom Mac oder Windows-PC auf ein per WLAN verbundenes iOS-Gerät, etwa einen iPod touch. Dafür schließen Sie ihn an den Mac an, mit dem er synchronisiert. In der Übersicht aktivieren Sie "Dieses Gerät per WLAN synchronisieren". Unter "Hörbücher" wählen Sie Titel, Kapitel oder Wiedergabelisten aus, die Sie auf dem Gerät sofort hören wollen, dann klicken Sie auf "Synchronisieren".

Der Clou: Solange der iPod touch mit demselben WLAN wie der Computer verbunden ist, erscheint er in iTunes. So können Sie Audiobooks hinzufügen und entfernen, ohne eine Kabelverbindung herzustellen. Der erneute Klick auf "Synchronisieren" startet die Übertragung, fügt neue Bücher hinzu oder entfernt bereits gehörte. Das klappt übrigens auch mit Podcasts auf Geräten unterhalb von iOS 5.