"Komplett drahtloses" iPhone ab 2021

Ein gut informierter Analyst glaubt, dass Apple übernächstes Jahr bei einem seiner Smartphones sogar den Lightning-Port streicht. Doch das ist nicht alles.

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iPhone

Dieses iPhione kann noch Kabel.

(Bild: dpa, Lino Mirgeler)

Lesezeit: 3 Min.

Apple liebt Geräte, die möglichst wenig Anschlüsse haben – das war schon zu Zeiten des 2011 verstorbenen Konzernmitbegründers Steve Jobs so. Entsprechend kommen etwa MacBooks aktuell nur noch mit zwei oder vier USB-C-Ports.

Beim iPhone könnte der Trend zur kompletten Drahtlosigkeit demnächst fortgesetzt werden. Das schätzt zumindest der gut in Apples Lieferkette vernetzte Analyst Ming-Chi Kuo vom taiwanischen Investmenthaus TF International Securities.

In seinem jüngsten Bericht heißt es, 2021 werde Apple erstmals ein iPhone auf den Markt bringen, das komplett ohne Lightning-Anschluss kommt – und auch kein USB-C verwendet. Eine "komplett drahtlose Erfahrung" sei das Ziel – Nutzer würden ihr Gerät also komplett kabellos synchronisieren (Mobilfunk, Bluetooth, WLAN) sowie auch drahtlos via QI aufladen, was schon jetzt möglich ist. Das erinnert an die Apple Watch, der ebenfalls ein Anschluss fehlt – wobei sie einen versteckten Wartungsport enthält, den aber nur Apple nutzen darf.

Das Ende des Lightning-Ports sei für das teuerste Gerät geplant, so Kuo, das im Herbst 2021 erscheinen soll. Bislang hatten Beobachter erwartet, Apple könne von Lightning nach USB-C umsteigen, wie dies bereits beim iPad Pro der Fall war – offenbar geht der Trend jedoch zu einer Komplettstreichung. Weiterhin erwartet Kuo für Anfang 2021 ein "iPhone SE 2 Plus", das einen nahezu randlosen Bildschirm, aber keinen Gesichtserkennungssensor (Face ID) hat. Stattdessen werde der Fingerabdrucksensor Touch ID in den Power-Knopf integriert, der an der Seite angebracht ist – das kennt man bereits von manchen Android-Geräten.

Kuo hat außerdem neue Details zum 2020er iPhone-Jahrgang aufgetischt. Seinen Informationen zufolge wird es insgesamt fünf Modelle geben: Ein "SE 2" im Frühjahr, das eigentlich ein aufgemotztes iPhone 8 ist (mit A13-Chip und 3 GByte RAM), und im Herbst dann insgesamt vier neue, besser ausgestattete Geräte. So soll es erstmals zwei "iPhone 12" geben, beide mit OLED-Bildschirm (aktuell: LCD), 5G-Unterstützung und zwei rückwärtigen Kameras – eines mit 6,1 Zoll und eines mit 5,4 Zoll.

Beim teureren Pro-Modell sind wie gehabt zwei Varianten geplant: Eine 6,1-Zoll-Version ("Pro") und eine mit 6,7 Zoll ("Pro Max"). Zum Vergleich: Apple verbaut beim iPhone 11 derzeit ein 6,1 Zoll großes Display, beim iPhone 11 Pro einen 5,8-Zoll- und beim iPhone 11 Pro Max einen 6,5-Zoll-Bildschirm. "iPhone 12 Pro" und "iPhone 12 Pro Max" erhalten OLED-Bildschirme, 5G-Support und Dreifach-Kameras.

(bsc)