Ericsson zahlt Milliardenstrafe in US-Korruptionsverfahren
Der schwedische Netzausrüster akzeptiert einen milliardenschweren Vergleich und legt damit ein lange dauerndes Korruptionsverfahren in den USA bei.
Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson hat sich mit US-Behörden auf hohe Strafzahlungen zur Beilegung eines Korruptionsverfahrens geeinigt. Das Unternehmen zahle im Rahmen des Vergleichs über eine Milliarde Dollar (0,9 Milliarden Euro) wegen Verstößen gegen Anti-Korruptionsgesetze, teilte das Justizministerium am Freitag in Washington mit.
Fragwürdige Geschäftspraktiken in den 1990er Jahren
Gegen Ericsson war wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken in China und fünf weiteren Ländern in früheren Jahren ermittelt worden. Der Konzern hatte bereits mit einer hohen Strafe gerechnet und entsprechende Rückstellungen gebildet.
Seit 2013 hatte die US-Börsenaufsicht SEC das Zustandekommen von einigen Aufträgen von Ericsson in den 1990er Jahren durchleuchtet. Seit 2015 beschäftigte sich auch das Justizministerium damit. Nun habe das Unternehmen strafrechtliche Sanktionen in Höhe von über 520 Millionen Dollar akzeptiert und zahle rund 540 Millionen an die SEC, schreibt das Ministerium. Eine Ericsson-Tochter habe sich zudem wegen Verschwörung zum Verstoß gegen den "Foreign Corrupt Practices Act" schuldig bekannt. Mit diesem Anti-Korruptionsgesetz verfolgen die USA Bestechungsvorwürfe auch jenseits ihrer eigenen Landesgrenzen.
(tiw)