US-Regulierer will mehr Frequenzen für WLAN freigeben

Um 5,9-Ghz möchte die FCC WLAN weitere 45 MHz zuteilen. Der Kfz-Funk V2X soll mindestens 20 MHz erhalten. DSRC blieben vielleicht 10 MHz.

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WLAN-Router

(Bild: Javier Brosch/Shutterstock.com)

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Mehr Funkspektrum für WLAN möchte die US-Regulierungsbehörde FCC erreichen. Das hat die Behörde am Donnerstag bekanntgegeben. Sie plant, die derzeit für DSRC (Dedicated Short Range Communication) reservierte Frequenzen von 5850 bis 5925 MHz aufzuspalten. Die unteren 45 MHz sollen für unlizenzierte Dienste, insbesondere WLAN, freigegeben werden.

Zusammen mit den bereits jetzt in Nordamerika für WLAN freigegeben Frequenzen unterhalb von 5850 MHz würden damit 160 MHz-breite Funksignale möglich. Diese ebnen der WLAN-Spezifikation IEEE 802.11ax den Weg, die als "WiFi 6" vermarktet wird. Ein so breites Funksignal ermöglicht beispielsweise datenintensive Videostreams. Dynamische Frequenzauswahl (DFS) zur Vermeidung von Interferenzen hält die FCC in diesem Frequenzbereich für nicht erforderlich. Also könnten Hersteller neue WLAN-Geräte schneller auf den Markt bringen, weil aufwändige DFS-Tests entfielen.

Die oberen 20 MHz, also 5905 bis 5925 MHz, möchte die FCC für C-V2X reservieren. V2X steht für Kommunikation zwischen Fahrzeugen und was-auch-immer, also beispielsweise von Fahrzeugen unter einander, zwischen Fahrzeugen und Straßeninfrastruktur, zwischen Fahrzeugen und Fußgängern oder Radfahrern, etc. C-V2X ist ein von Seiten der Mobilfunker spezifiziertes Kommunikationsprotokoll für V2X.

Bei DSRC, das auf IEEE 802.11p basiert und auch ITS-G5 genannt wird, geht es ebenfalls um V2X – aber ohne, dass Mobilfunknetzbetreiber mitschneiden. Japan und die EU favorisieren DSRC, die FCC bevorzugt C-V2X. Die beiden Kommunikationsverfahren sind nicht mit einander kompatibel. In verschiedenen Ländern Europas wird DSRC für Mautsysteme genutzt. Die EU hat die 30 MHz von 5875 bis 5905 MHz Verkehrssicherheitsanwendungen mittels DSRC zugeteilt.

Die FCC ist unschlüssig, was sie mit den zwischen WLAN und C-V2X verbliebenen 10 MHz (5895 bis 5905 MHz) tun soll. Sie könnten entweder für DSRC reserviert bleiben oder ebenfalls C-V2X zugeschlagen werden. Vor 20 Jahren wurde der Bereich 5850 bis 5925 MHz in den USA DSRC zugeteilt. Allerdings hat es sich in den Vereinigten Staaten nicht durchgesetzt. Im Vorjahr zählte das US-Verkehrsministerium gerade einmal 3.340 Fahrzeuge mit DSRC-Modul.

Zu all diesen Vorhaben und Überlegungen sammelt die FCC nun etwa ein Monat lang Stellungnahmen von Jedermann. Daran wird sich ein weiteres Monat für Kommentare zu den eingebrachten Stellungnahmen anschließen. Der Akt trägt die Zahl ET 19-138.

(ds)