Tracking-Schutz ermöglicht Tracking: Apple passt Safari an
Anti-Tracking-Techniken von Browsern lassen sich für Tracking missbrauchen, warnt Apple – nach einem Hinweis von Google.
Apple hat die in den Browser Safari integrierte Anti-Tracking-Technik verbessert. Jede Art von Tracking-Verhinderung berge das Risiko, selbst für Tracking missbraucht zu werden, wenn Webseiten die unterschiedliche Handhabung etwa von Web-Inhalten und URLs durch den Browser entdecken können, wie Apples WebKitTeam mitteilte.
Verbesserter Tracking-Schutz in iOS 13.3
Um das zu verhindern, soll Safari es Websites nun schwerer bis unmöglich machen, die für den Tracking-Schutz erforderlichen Unterschiede bei der Handhabung von Inhalten und Website-Daten zu erkennen. Die neue Version von Apples Intelligent Tracking Prevention (ITP) ist Teil von Safari in iOS /iPadOS 13.3 sowie Safari 13.0.4 für macOS.
Die Anpassung erfolgte auf einen Hinweis von Google, wie das WebKit-Team betont: Der Suchmaschinenkonzern habe erforscht, wie sich die unterschiedliche Handhabung von Web-Inhalten durch Anti-Tracking-Technik erkennen lässt und welche "bösen Dinge" dadurch möglich seien. Googles Bericht sei nicht öffentlich, merkt WebKit-Entwickler John Wilander an. Man wolle in einem kommenden Sicherheitshinweis noch genauer darauf eingehen.
Zu den Neuerungen bei ITP gehört, dass Safari nun sämtliche Cookies von Dritt-Domains blockiert, solange der Nutzer mit der aufgerufenen Webseite noch nicht interagiert hat. Zudem werden Referrer bei seitenübergreifenden Anfragen jetzt generell auf ihre Ursprungs-Domain verkürzt statt den kompletten Pfad zu übermitteln, heißt es im WebKit-Blog. Der Referrer-Header https://store.example/baby/strollers/deluxe-stroller-navy-blue.html
werde bei einer Anfrage an eine andere Domain also auf https://store.example/
verkürzt. Safaris Cookie-Vorgaben sollen jetzt außerdem auch für die Storage-Access-API gelten.
Werber: Safari entwertet Werbebanner
Apple hat Werbefirmen im Sommer davor gewarnt, die Anti-Tracking-Technik in Safari zu umgehen. Apple werde auf solche Methoden "ohne Vorwarnung mit zusätzlichen Einschränkungen" reagieren. In der Werbebranche sorgt Safaris Tracking-Vermeidung zusehends für Ärger und Frust: iPhone-Nutzer seien nur noch schwer für gezielte Werbung zu erreichen, entsprechend sinken die für Banner gezahlten Preise.
(lbe)