Safer Internet Day: Sicherheit und Nachhaltigkeit gehören zusammen

Sicherheit und Langlebigkeit müssen sich ergänzen, fordert das Justizministerium. Über 35 Prozent der hiesigen Onliner wollen mehr Hilfe beim Banking.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Safer Internet Day: Sicherheit und Nachhaltigkeit gehören für Großteil der Deutschen zusammen

Die Frage lautete: "Bei welchen dieser Themen wünschen Sie sich mehr Informationen und Unterstützung, um sich vor Risiken im Internet zu schützen?"

(Bild: BSI / BMI)

Lesezeit: 3 Min.

Für 95 Prozent der Bundesbürger spielen Sicherheitskriterien beim Erwerb neuer technischer Geräte eine wichtige Rolle. Umweltfreundlichkeit ist für 88 Prozent ein wichtiges Kaufkriterium. Dies geht aus den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage hervor, die der IT-Branchenverband Bitkom zum Safer Internet Day (SID) auf einer Konferenz über "Digitalisierung im Dienste der Nachhaltigkeit" in Berlin veröffentlicht hat.

60 Prozent der 1004 telefonisch Befragten gaben an, dass sie beim Kauf neuer digitaler Gadgets Wert auf Nachhaltigkeit legen. Knapp jeder Zweite ist aber nicht bereit, dafür mehr Geld auszugeben. 69 Prozent unterstreichen, dass Sicherheitsaspekte zur Nachhaltigkeit dazugehören.

74 Prozent fordern einheitliche Kriterien für Transparenz zur grünen IT. 54 Prozent finden es schwierig, Informationen über Nachhaltigkeitsaspekte technischer Produkte zu finden. 87 Prozent meinen, die Entwicklung klimaschonender und umweltfreundlicher Produkte sollte staatlich gefördert werden.

"Wir müssen jetzt die Potenziale identifizieren, die die Digitalisierung zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele liefert und diese in effektive Handlungsstrategien überführen", betonte Gerd Billen, Staatssekretär im Bundesjustizministerium. "Nur absolut sichere Geräte und Systeme, die zuverlässig arbeiten und gegen Angriffe von außen geschützt sind, können auch nachhaltig betrieben werden", ergänzte Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder.

Eine von Civey durchgeführte Online-Umfrage im Auftrag des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zum SID hat derweil ergeben, dass über 70 Prozent der Teilnehmer sich mehr Informationen über Risiken im Netz und eine größere Unterstützung im Bereich der digitalen Sicherheit wünschen. Dabei sehen sie den unbefugten Zugriff Dritter auf sensible Daten und persönliche Informationen als größte Bedrohung im Internet.

Mit 35,1 Prozent wollen die meisten Befragten mehr Hilfe beim Online- und Mobile-Banking. Wichtig waren den Verbrauchern hier vor allem Datensicherheit und Angaben zur Reaktion im Notfall wie etwa bei einem Hack. Auf dem zweiten Platz landete mit 24,2 Prozent der Schutz von Geräten wie Notebooks und Smartphones. Zudem äußerte fast jeder Zweite seine Sorge vor dem Fremdzugriff auf Geräte im Smart Home.

Ein Bedürfnis nach Informationen zur sicheren Kommunikation per E-Mail oder zum Umgang mit Social Media besteht bei 10,2 beziehungsweise 16,9 Prozent der Onliner. Gerade hier sei "besondere Aufmerksamkeit" geboten, warnte das BSI und es verwies vor allem auf vielfältige Formen von Phishing-Angriffen. Geringer Informationsbedarf besteht laut der Studie etwa auch beim Einsatz von Passwortmanagern (13,9 Prozent) und 2-Faktor-Authentifizierung (16,7 Prozent).

Das BSI kündigte an, in diesem Jahr eine "bundesweite Informations- und Sensibilisierungskampagne" zu starten. Anlass sei der Anfang 2019 aufgedeckte Doxxing-Vorfall, bei dem persönliche Daten zahlreicher Personen auch des öffentlichen Lebens massenhaft im Internet veröffentlicht wurden. Das politische Berlin reagierte geschockt. (anw)