Router mit Apples Smart-Home-Lösung HomeKit: Es wird kompliziert

Apple hat erstmals Details zu den "HomeKit enabled"-Geräten von Linksys und Eero genannt. Zum Teil muss das komplette Setup wiederholt werden.

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Router mit HomeKit: Es wird kompliziert

Router von Linksys.

(Bild: Hersteller)

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Apple hat erstmals Detailangaben dazu gemacht, wie die neuen Router mit HomeKit-Funktion, die Unternehmen wie Linksys und die Amazon-Tochter Eero demnächst anbieten sollen, in der Praxis genutzt werden. Mit passender Firmware sollen diese künftig als Zentrale für Apples Smart-Home-Technik dienen.

In einem frisch auf Deutsch veröffentlichten Supportdokument macht der Konzern Angaben darüber, welche Arten von Modi die Geräte unterstützen und wie sie in HomeKit eingebunden werden. Zunächst muss die iOS- oder iPadOS-App des Routers installiert werden, um das Setup des Geräts vorzunehmen. Aus dieser heraus wird der Router auch zu Apples offizieller Home-App hinzugefügt. Dort muss dieser akzeptiert werden. Sollte dieser Schritt fehlen, soll man sich an die Anleitung des Herstellers halten, so Apple lapidar. In der Home-App werden dann die abschließenden Setup-Schritte vorgenommen. "Wenn Sie fertig sind, sehen Sie eine Benachrichtigung, dass das Setup erfolgreich war."

Allerdings hat das Ganze einen gehörigen Pferdefuß. Die bereits vorhandenen HomeKit-Geräte, die über WLAN angesprochen werden – und das sind mittlerweile immer mehr –, müssen nach der Installation des Routers komplett entfernt, zurückgesetzt und dann erneut hinzugefügt werden "für eine sicherere Verbindung", wie Apple nebulös schreibt. Das bedeutet auch, dass die WLAN-Geräte komplett neu in vorhandene Szenen und Automationen integriert werden müssen. Das kostet möglicherweise viel Zeit.

Apple sieht bei HomeKit-enabled-Routern insgesamt drei Sicherheitsmodi vor. Diese lauten "Beschränkung auf Haus", "Automatisch" sowie "keine Beschränkung". "Beschränkung auf Haus" sei am sichersten: "Dein Zubehör kann nur über deine Apple-Geräte mit HomeKit interagieren." Geräte haben keine Verbindung zum Internet oder zu lokalen Geräten. Dienste von Drittanbietern – etwa Firmware-Updates – würden blockiert. "Automatisch" ist standardmäßig aktiv. Hier kann das HomeKit-Zubehör "mit HomeKit und den von seinem Hersteller empfohlenen Verbindungen" kommunizieren. "Keine Beschränkung" ist wiederum am wenigsten sicher – und sollte vermieden werden. "Diese Einstellung umgeht den sicheren Router und ermöglicht es deinem Zubehör, mit jedem Gerät in deinem Netzwerk oder Internet-basierten Dienst zu interagieren", so Apple.

Das Unternehmen hatte sein hauseigenes Router-Angebot vor bald zwei Jahren vom Markt genommen und verkauft mittlerweile Geräte unter anderem von Linksys in seinen eigenen Ladengeschäften. Offiziell für HomeKit zertifiziert wurden im vergangenen Dezember drei Routermodelle – Eero, Eero Pro sowie Linksys Velop mit Tri-Band-Unterstützung. Für die Geräte liegen allerdings bislang keine Firmware-Updates vor, um sie tatsächlich "HomeKit enabled" zu machen. Damit wird in den kommenden Wochen und Monaten gerechnet.

(bsc)