Sicherheitsfirma warnt vor "Fleeceware" für iOS

Mehrere VPN-Apps mit bis zu sechsstelligen Download-Zahlen ziehen 10 Euro pro Woche ein, nachdem eine kurze Probephase beendet wurde.

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Sicherheitsfirma warnt vor "Fleeceware" für iOS

Im App Store gibt's auch Müll.

(Bild: MichaelJayBerlin/Shutterstock.com)

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Die Anti-Virus-Firma Avast hat mehrere Programme in Apples iPhone-Software-Laden entdeckt, die fragwürdig hohe Preise für simple Dienstleistungen aufrufen. Das Unternehmen nennt die Produkte "Fleeceware" – Software also, die zwar keine Malware-Komponenten enthält, den User aber unnötig schröpft.

Abomodelle sind im iOS App Store mittlerweile für Entwickler der große Geldbringer geworden. Nutzer müssen allerdings genau darauf achten, auf welche Zahlungsmodalitäten sie sich nach einer oftmals kostenlosen Probephase einlassen: Es ist beispielsweise ein großer Unterschied, ob eine Gebühr wöchentlich oder monatlich verlangt wird.

Die von Avast entdeckten Fleeceware-Produkte sind allesamt VPN-Clients, die offenbar aus Russland stammen. Das Geschäftsmodell ist dabei ähnlich: Wer ein Abo abschließt, kann die Programme drei Tage kostenlos nutzen. Doch danach wird es richtig teuer: 10 Euro in der Woche möchten die Entwickler haben – signifikant mehr, als bei normalen Anbietern aufgerufen würde, bei denen ein ganzes Jahr beispielsweise 40 Euro kostet.

Schlimmer noch: Laut Avast war das Abo sogar wirkungslos. Nach dem erfolgreichen Kauf kam keine VPN-Verbindung zustande, es erfolgte nur der Hinweis, wieder ein Abo abzuschließen. Das war aber wiederum nicht möglich, weil es ja bereits gekauft worden war. Die sehr positiven Reviews für die drei Apps erwiesen sich als gefälscht.

Möglicherweise ist die Tatsache, dass die Programme nicht funktionieren, aber auch gut: Bei der Verwendung eines VPN läuft der gesamte Datenverkehr des iPhone über einen Fremdserver, der theoretisch auch mitlauschen könnte. Entsprechend wichtig ist es, einen seriösen VPN-Anbieter zu finden. Die drei Fleeceware-Programme wurden häufig heruntergeladen – laut Sensor Tower zusammen fast 800.000 Mal. Apple hat die problematischen Apps bislang nicht aus dem App Store entfernt. (bsc)