Scheuer will "massenwirksame" E-Mobilität von den Herstellern

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer fordert von der deutschen Autoindustrie mehr Tempo bei der Elektromobilität und bewirbt die Senkung der Mehrwertsteuer.

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Scheuer will "massenwirksame" E-Mobilität von den Herstellern

Mit Modellen wie den VW ID.3 will selbstverständlich auch Volkswagen hohe E-Auto-Stückzahlen erreichen.

(Bild: Volkswagen)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Pillau
  • mit Material der dpa

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat die deutsche Autoindustrie zu mehr Tempo bei der Elektromobilität aufgefordert. Es müssten "massenwirksam" Produkte mit alternativen Antrieben auf die Straße kommen, sagte Scheuer am Freitag in Berlin. Auch die Wirtschaft habe eine Aufgabe, sie könne nicht nur nach dem Staat und der Politik rufen.

Die von den Koalitionsspitzen beschlossene Senkung der Mehrwertsteuer sei ein "echtes Angebot" an die Branche. Daneben gebe es in dem Konjunkturpaket Programme, um die Erneuerung von Flotten beispielsweise von Handwerkern voranzubringen. Auch beim Ausbau des Ladenetzes für E-Autos solle es noch einmal einen Schub geben.

Die Spitzen von Union und SPD hatten vereinbart, Kaufprämien für Elektroautos zu erhöhen – die von der Autobranche vehement geforderten Prämien beim Kauf neuer Autos mit Verbrennungsmotor aber gibt es nicht. Vor allem die SPD-Spitze war dagegen. Auch Scheuer hatte sich eigentlich für eine solche Verbrenner-Prämie eingesetzt. Er verwies nun aber auf die geplante Senkung der Mehrwertsteuer.

Aber auch von einer massiven Förderung der Wasserstoffwirtschaft von zusätzlich neun Milliarden Euro im Konjunkturpaket soll die Elektromobilität profitieren: Anfang Februar sagte Scheuer: "Für Langstrecken und den Dauerbetrieb, insbesondere für Busse und Lkw eignen sich Brennstoffzellenfahrzeuge sehr gut." Für die Bahn gibt der Bund 5 Milliarden, für den ÖPNV 2,5 Milliarden Euro zusätzlich aus.

Die Nachfrage nach Autos ist in der Corona-Krise eingebrochen. Die Autobranche hatte sich enttäuscht darüber gezeigt, dass es keine Prämien beim Kauf von neuen Autos mit Otto- und Dieselmotor gibt. Die Nachfrage nach E-Autos ist zwar zuletzt gestiegen, die Zahl der Neuzulassungen liegt aber immer noch auf niedrigem Niveau.

(fpi)