Apple zahlt Samsung angeblich fast eine Milliarde wegen iPhone-Verkaufsrückgang

Im zweiten Quartal sollen den Südkoreanern deutlich weniger OLEDs abgekauft worden sein als geplant. Grund war die Corona-Krise.

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iPhone 11 Pro

Ein iPhone 11 Pro mit OLED-Schirm.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple muss einem Bericht zufolge viel Geld in die Hand nehmen, um einen Vertrag mit Samsung zu erfüllen, den der Konzern gar nicht erst ausgenutzt hat. Das berichtet ein auf Bildschirmtechnik spezialisiertes Analystenteam.

Demnach steht eine Zahlung von 950 Millionen US-Dollar (856 Millionen Euro) für bestellte aber nicht gelieferte OLED-Displays für das iPhone an. Wie die Display Supply Chain Consultants (DSCC) schreiben, hat sich Apple verpflichtet, eine bestimmte Anzahl von Screens für seine Smartphones abzunehmen, konnte dies aufgrund der Corona-Krise aber dann nicht tun.

Die Summe ist offenbar bereits im zweiten Quartal geflossen; Samsung soll sie als Einmaleinnahme ("One-time gain") in seinem Display-Geschäft verbucht haben. Früheren Berichten zufolge ging es nur um 900 Milliarden koreanische Won (750 Millionen Dollar), doch seien besagte 950 Millionen näher an der Realität, erklärte DSCC.

Apple hatte seit März zahlreiche Ladengeschäfte geschlossen, viele Länder befanden sich im Lockdown. Entsprechend gingen offenbar auch die Verkäufe beim iPhone zurück. Hinzu kommen wirtschaftliche Unwägbarkeiten durch das Coronavirus – Menschen kauften weniger ein oder nutzten das vorhandene Angebot nicht.

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DSCC schätzt, dass es Apple nicht gelungen ist, die vorhergesagten iPhone-Absatzzahlen zu erreichen – zumindest mussten die dafür vorgesehenen OLED-Panels nicht abgenommen werden. In diesem Fall sollen Vertragsstrafen fließen, weil Samsung nun eine Überproduktion in seinen Lagern hat.

Apple hatte im ersten Quartal einen Umsatz von 58,3 Milliarden US-Dollar berichtet, etwas mehr als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Allerdings schlug die Corona-Krise erst im zweiten Quartal voll durch. Apple wird seine Quartalszahlen am 30. Juni bekanntgeben – erst dann weiß die Börse, was tatsächlich Sache war. (bsc)