YouTube bringt bald mehr Unterbrecherwerbung

In der Corona-Krise sind Werbepreise verfallen. YouTube reagiert mit mehr Reklame, auch wenn sich das der Videouploader verbeten hat.

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Finger zeigt auf YouTube-Video

Die Google-Tochter möchte "dein Monetarisierungspotenzial steigern".

(Bild: dpa, Britta Pedersen)

Lesezeit: 1 Min.

Ab 27. Juli werden wesentlich mehr YouTube-Videos durch Werbespots unterbrochen werden. Bisher musste ein Video mindestens zehn Minuten lang sein, um neben Vorspannwerbung auch Unterbrecherwerbung bekommen zu können. Weil das Videohochladenden mehr Geld bringt, sind viele Videos knapp über zehn Minuten lang. Diese Schwelle senkt YouTube nun auf acht Minuten.

Die Krux: Die Änderung betrifft auch alle bereits hochgeladenen Videos, selbst dann, wenn der Hochladende Unterbrecherwerbung ausdrücklich deaktiviert hat. Wer mit seinem YouTube-Kanal Geld verdient und weiterhin keine Unterbrecherwerbung wünscht, muss sich einloggen und die Unterbrechwerbung erneut ausschalten. Für jedes Video einzeln.

Welche Videos tatsächlich Werbeunterbrechungen bekommen und an welchen Stellen legt ein Algorithmus fest. YouTube erklärt, dass Hochladende für ihre Videos nachträglich manuell einstellen können, an welchen Stellen die Werbepausen kommen.

Mit der aggressiven Ausweitung von Werbung reagiert YouTube auf eine Schere: Die Coronvirus-Pandemie hat zu einem deutlichen Anstieg der YouTube-Nutzung geführt. Gleichzeitig haben fast alle Werbetreibenden ihre Kampagnen reduziert wenn nicht ganz gestoppt. YouTube hat also höhere Kosten bei deutlich gesunkenen Einnahmen. Das schlägt auf die Betreiber der "monetarisierten" Kanäle durch. YouTube schüttet ihnen in der Regel 55 Prozent der Werbeeinnahmen aus.

(ds)