Studie: Noch 2020 überholt VW Tesla, bis 2025 fährt jedes vierte Auto mit Strom

Die Auslieferung der VW ID-Modelle ab Freitag wird ein Wendepunkt. Politik und Wirtschaft in Sachsen mahnen Zulieferer zu Beweglichkeit in der Transformation.

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Studie: Noch 2020 überholt VW Tesla, bis 2025 fährt jedes vierte Auto mit Strom

Volkswagens Elektroauto-Werk Zwickau, im Vordergrund die Ladestation

(Bild: Volkswagen)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Pillau
  • mit Material der dpa

Volkswagen ist mit dem Umbau des Werks Zwickau zu seiner ersten E-Auto-Fabrik fast fertig. Am Freitag soll die Auslieferung des ersten batterieelektrischen VW ID.3 an die Kunden starten. Dazu passend hat eine aktuelle Studie des Chemnitz Automotive Institute in Zusammenarbeit mit den Branchennetzwerken AMZ und automotive thüringen, die Strategien der großen Autobauer analysiert.

Die Untersuchung zeichnet ein positives Bild für die Branche in Deutschland: Demnach wird Volkswagen die marktführenden Elektroauto-Hersteller Tesla und Renault noch dieses Jahr in Europa ablösen. Laut dieser Untersuchung wird bis 2025 jeder vierte in Europa gebaute Pkw ein Stromauto sein. Von den mehr als zwei Millionen Autos sollen mehr als die Hälfte in Deutschland produziert werden. 2019 waren es den Angaben zufolge europaweit 276.500 Fahrzeuge.

Während der Pkw-Markt insgesamt schrumpft, stieg die Zahl der Neuzulassungen batterieelektrischer Pkw im ersten Halbjahr 2020 um mehr als 30 Prozent. Ein stagnierender oder sogar rückläufiger Gesamtmarkt bei einem wachsenden Anteil Elektroautos bedeutet weniger Verbrenner. Weil die Autohersteller zugleich bislang extern vergebene Leistungen wieder zunehmend ins eigene Haus zurückholen, bricht für die Zulieferer mehrfach angestammtes Geschäft weg.

Zwar könnte die Zulieferindustrie künftig bei der Elektromobilität wieder ganz vorn mitspielen. Doch die Branche wird sich bewegen müssen, und zwar schnell – das ist Fazit einer Diskussion zwischen Branchenvertretern und Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) kurz nach dem Auto-Gipfel.

"Wir müssen aufpassen, dass wir den Transformationsprozess nicht auf die Frage des Antriebs reduzieren", sagte Dulig bei einer Veranstaltung des sächsischen Zuliefernetzwerks AMZ am Donnerstag in Chemnitz. Anstatt weiter ideologische Debatten um Vor- und Nachteile von Elektroautos zu führen, müssten sich nach den Autoherstellern nun auch die Zulieferer voll und ganz auf die Transformation einlassen.

(fpi)