Epic Games: Apple nennt Klage eine PR-Maßnahme

Im Streit um App-Store-Einschränkungen behauptet Apple, der Spielekonzern wolle nur "das Interesse an Fortnite wiederbeleben".

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«Fortnite»-Macher Epic Games

(Bild: Leonard Zhukovsky/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Apple und Epic Games schenken sich in ihrem aktuellen Rechtsstreit um den iOS App Store nichts. Im sogenannten Opposition Brief, der Erwiderung des iPhone-Herstellers auf die Klage des Spielekonzerns, heißt es nun unter anderem, das Vorgehen gegen Apple sei Teil einer Marketingkampagne für den Titel Fortnite.

"Aus Gründen, die nichts mit den Vorwürfen Epics gegen Apple zu tun haben, nimmt die Popularität von Fortnite ab. Bis Juli 2020 hat sich das Interesse im Vergleich zum Oktober 2019 um fast 70 Prozent reduziert." Die Klage – und die Schlagzeilen, die sie produzierte – "kommt uns wie ein Teil einer Marketingkampagne vor", so Apple. Wenn es Epic wirklich um seine Reputation ginge, würde die Firma nicht derart aktiv PR betreiben, so Apple weiter. Dazu gehöre auch die "#freefortnite"-Kampagne in sozialen Medien.

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Epic hatte im vergangenen Monat heimlich eine Funktion in Fortnite aktiviert, mit der sich die Spielewährung V-Bucks direkt bei Epic kaufen ließ – parallel zu der offiziell vorgeschriebenen Kaufmöglichkeit mit Apples In-App-Bezahlschnittstelle, bei der der iPhone-Konzern eine Provision von 30 Prozent einbehält. Apple reagierte auf die Provokation mit dem Rauswurf, weil dies gegen die App-Store-Regeln verstößt.

Epic soll Fortnite laut Apple schon früher eingesetzt haben, um Regeländerungen bei Plattformen zu erzwingen, so ein Apple-Manager in einer angehängten Erklärung. So kam es etwa erstmals zu einem plattformübergreifenden Mehrspielermodus auf Sony Playstation und Microsoft Xbox, der anfangs nicht den Regeln entsprach. Sony hatte Fortnite aber nicht rausgeworfen, sondern seine Regeln angepasst – womöglich, weil der Titel so wichtig war.

Apples Anwälte zeigen sich in dem Opposition Brief auch sonst sprachlich kreativ: In ungewöhnlich deutlichen Worten heißt es weiter, Epic Games habe mit dem Streit "ein Feuer entzündet und dann Benzin draufgekippt". Nun versuche die Firma, vom Gericht Notmaßnahmen bewilligt zu bekommen, dabei handele es sich um "selbst beigebrachte Wunden".

(bsc)