Amazon macht "Reibächlein" (Update)

Sechs Jahre nach Firmengründung schreibt der weltgrößte Online-Händler erstmals schwarze Zahlen.

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Sechs Jahre nach Firmengründung ist es soweit: Amazon.com schreibt im vierten Quartal 2001 erstmals schwarze Zahlen und übertraf damit sogar die Prognosen der optimistischsten Experten. Wie der weltgrößte Online-Händler am Dienstag vor Börsenbeginn mitteilte, lag der Nettoertrag bei 5,09 Millionen US-Dollar (5,76 Millionen Euro) oder 1 Cent je Aktie. Im vierten Quartal 2000 hatte Amazon.com einen Verlust von 545,1 Millionen US-Dollar oder 1,53 US-Dollar je Aktie hinnehmen müssen.

Der Umsatz stieg im vierten Quartal 2001 um 15 Prozent auf 1,12 Milliarden US-Dollar von 972,4 Millionen US-Dollar im Jahr zuvor. Auf Pro-Forma-Basis, unter Ausschluss von Sonderfaktoren, lag der Gewinn von Amazon sogar bei 35 Millionen US-Dollar; den ausgewiesenen Gewinnen von rund 5 Millionen US-Dollar liegen zum ersten Mal in den Amazon-Geschäftsbilanzen die so genannten "generally accepted accounting principles" des Financial Accounting Standards Board zu Grunde.

Amazon erklärte den Gewinn mit dem starken Weihnachtsgeschäft und Kosteneinsparungen. Beim Marketing zum Beispiel sparte das Unternehmen über 21 Millionen US-Dollar. Eine gewichtige Ursache für den Gewinn ist der Umsatzanstieg von 81 Prozent auf 262,5 Millionen US-Dollar im internationalen Geschäft.

Marktforscher waren im vergangenen Jahr davon ausgegangen, dass der Online-Handel von der Terrorangst profitiert. Ausgerechnet Amazon wollte daran nicht recht glauben und hatte für das Schlussquartal lediglich einen Umsatzzuwachs von bis zu 10 Prozent erwartet. Für das laufende Quartal rechnet Amazon mit einem Umsatz zwischen 775 und 825 Millionen US-Dollar und 16 Millionen US-Dollar Verlust. Im gesamten Jahr 2002 soll der Umsatz um 10 Prozent ansteigen. (anw)