Seat und Audi zeigen weitere Plug-in-Hybride

Der bekannte 150-kW-Plug-in-Hybrid von Volkswagen, der in Golf und Octavia schon angeboten wird, ist nun auch in der Verpackung von Seat und Audi zu haben.

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Audi A3 40 TFSI e

(Bild: Audi)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Martin Franz

Volkswagen verteilt seine Plug-in-Hybride weiter fleißig auf alle Konzernmarken. Nach der Kernmarke VW und Skoda haben nun auch Audi und Seat entsprechende Modelle vorgestellt, die eine gewisse Strecke rein elektrisch fahren können.

Der Aufbau der beiden Neulinge ist natürlich bestens bekannt. Den Part des Verbrenners übernimmt ein 1,4-Liter-Vierzylinder aus der Baureihe EA211, der 110 kW und 250 Nm bereitstellt. Der E-Motor mit 80 kW Peak- und 40 kW Dauerleistung ist im Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe DQ400e untergebracht. Die Systemleistung liegt bei 150 kW, in alter Währung sind das immerhin 204 PS. Die Fahrleistungen von Leon 1.4 eHybrid und Audi A3 40 TFSI e sind dementsprechend: Seat verspricht 7,4 (Leon Fünftürer) bzw. 7,7 Sekunden (Leon Sportstourer) im Standardsprint, Audi nennt 7,6 Sekunden. Die Spitze liegt bei 220 (Seat) und 227 km/h (Audi). In beiden Modellen dürfte die Ausbaustufe des Plug-in-Hybrids mit einer Systemleistung von 180 kW noch folgen.

Der Energiegehalt des Speichers liegt bei 13 kWh brutto, von denen sich rund 11 kWh nutzen lassen. Dies soll für 63 (Seat) bis 67 km (Audi) rein elektrische Reichweite im WLTP genügen. Unterschiede gibt es offenbar bei der Aufladung: Seat nennt eine maximale Ladeleistung von 3,6 kW, Audi gibt 2,9 kW an. Für diese Ladeleistung braucht es eine Wallbox. Das serienmäßige Ladekabel ist mit 10 Ampere abgesichert, hier ist also bei rund 2,3 kW Schluss. Einigermaßen verwirrend ist das Versprechen auf der Kundenseite von Audi, die eine Lademöglichkeit bis 11 kW suggeriert. Es dürfte sich um einen Fehler handeln, eine Anfrage an Audi blieb bis jetzt unbeantwortet. Wir reichen sie nach.

[Update, 30. September 2020, 11 Uhr]

Inzwischen haben wir von der freundlichen Audi-Pressestelle eine umfassende Antwort bekommen:

Für den A3 Sportback 40 TFSI e gibt es serienmäßig:

- das e-tron Ladesystem kompakt – ein sogenanntes Mode-2-Ladesystem. Am Fahrzeug ist, abhängig vom genutzten Haushalts- bzw. Industriestecker und von den marktspezifischen Stromnetzeigenschaften, eine Ladeleistung bis zu 2,9 kW bei 1-phasigem Stromnetz möglich.

· ein Netzanschlusskabel mit Industriestecker CEE 16 A, 3-phasig

· das Ladekabel Mode 3 zum Laden an öffentlichen AC-Ladesäulen. Das Kabel verbindet die Ladesäule mit dem AC-Ladezugang des Fahrzeugs und ermöglicht eine Ladeleistung am Fahrzeug von bis zu 2,9 kW.

[/Update, 30. September 2020, 11 Uhr]

Frische PHEVs von Audi und Seat (6 Bilder)

Die ersten Bilder des A3 40 TFSI e zeigen reichlich Zusatzausstattung. Die Basisversion mit 16-Zoll-Felgen wirkt schlichter.

Ein mindestens ebenso großes Fragezeichen hinterlässt die Preisankündigung. Der mitgereichte Beipackzettel nennt einen Preis von 37.471 Euro – das wären rund 2500 Euro weniger als für den VW Golf eHybrid, den es allerdings nur in der teuren Style-Ausstattung gibt. Denkbar wäre, dass Audi hier vorsorglich die Subventionierung schon einmal abgezogen hat. Falls nicht, dürfte die Serienausstattung des A3 40 TFSI e etwas übersichtlicher sein als im VW Golf eHybrid.

Audi hat uns den Preis von 37.421 Euro auf Nachfrage nochmals bestätigt. Von dieser Summe kann die Subventionierung abgezogen werden.

Seat ist in seinem Begleitschreiben geradezu fürsorglich und nennt die Preise nach Abzug der Subventionierung. Der Fünftürer ist somit ab 27.085 Euro zu haben, der Kombi ab 28.396 Euro. Zur Einordnung: Ein Seat Leon 1.5 eTSI mit DSG, wie wir ihn für einen Test im Juni in der Redaktion hatten, ist damit teurer – zumindest auf den ersten Blick. Denn beide Preise sind natürlich nicht das, was beim Händler schlussendlich auf den Tisch zu legen ist. Beim Mildhybrid mit weniger Leistung dürfte diesbezüglich etwas mehr Nachlass zu holen sein als beim Plug-in-Hybrid. Dem Diesel, der mit 150 PS und DSG 30.686 Euro kostet, dürfte auch der zu erwartende, höhere Nachlass nicht helfen: Der Kaufpreis liegt hier vermutlich immer oberhalb des Plug-in-Hybrids.

(mfz)