Bing überbietet DuckDuckGo als auswählbare Suchmaschine auf Android-Geräten

In Googles Auktionen um auswählbare Suchmaschinen für Android-Geräte, hat sich Bing gegen DuckDuckGo durchgesetzt. Der Verlierer beschwert sich.

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Bing überbietet DuckDuckGo als auswählbare Suchmaschine auf Android-Geräten

(Bild: Marian Weyo / shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Bei der aktuellen Auktion um die auf Android-Geräten zur Auswahl stehenden Suchmaschinen hat sich Bing vor DuckDuckGo durchgesetzt. Das beschert dem Verfahren erneut Kritik. Hintergrund ist eine Strafe der EU-Kommission wegen Ausnutzung der marktbeherrschenden Stellung Googles durch die vorherige Bevorzugung der eigenen Suchmaschine.

Google lässt Suchmaschinenanbieter jedes Quartal um einen Platz in der Auswahl der Standardsuchmaschinen bieten. Bisher hatten sich in Deutschland Google selbst, Info.com, GMX und eben DuckDuckGo durchgesetzt. GMX flog zugunsten von PrivacyWall raus. Richtet ein Nutzer sein neues Gerät ein, muss er einen Anbieter auswählen, der dann als Standard für das gesamte Smartphone oder Tablet agiert.

Nun ist Microsoft mit Bing eingestiegen und übernimmt für die kommenden drei Monate einen Startplatz. Auch in anderen Ländern Europas, etwa Österreich, Belgien, Dänemark, Frankreich und vielen mehr, hat sich die Suchmaschine durchgesetzt, also schlicht mehr Geld gebotene als andere. Google liefert eine Länderübersicht im Blog. Damit kann der US-Konzern seinen Marktanteil gegebenenfalls ausbauen.

DuckDuckGo hingegen muss mit einem potenziellen Verlust rechnen. Der Anbieter wirft Google in einem Blogbeitrag aber auch vor, mit dem Bieterverfahren die marktbeherrschende Stellung am Ende doch nur zu stärken. Durch die Begrenzung auf drei Suchmaschinen, neben Google, werden Nutzer in ihrer Auswahl eingeschränkt. Zudem verdiene Google mit den Auktionen auch noch Geld, zahle selbst aber keines. Wie hoch die Zahlungen sind, ist bisher geheim. "Das Bieterverfahren ist fundamental fehlerhaft und muss ersetzt werden", schreibt DuckDuckGo.

Google hatte 4,3 Milliarden Euro zahlen müssen, weil die Standardeinstellung der eigenen Suchmaschine bei Geräten mit eigenem Betriebssystem dem Wettbewerb schadet. Die Umstellung auf Auktionen hält Google für "eine faire und objektive Methode, um Suchanbieter auszuwählen". DuckDuckGo erklärt, man stehe zwar finanziell stabil da, verdiene aber mit Suchanfragen weniger Geld, weil man die Privatsphäre der Nutzer achte. Deshalb könne man nicht ebensoviel Geld bieten wie Unternehmen, die nach Profitmaximierung ausgerichtet sind. Fragwürdig sei auch, warum man überhaupt zahlen müsse.

Die Kommission habe erklärt, Daten zu benötigen, um erneut gegen Google vorgehen zu können. Diese wolle DuckDuckGo nun bereitstellen.

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(emw)