News Showcase: Google zahlt eine Milliarde US-Dollar Lizenzgebühren für Artikel

Google News Showcase geht als erstes in Deutschland an den Start. Eine Milliarde US-Dollar fließen als Lizenz zu 20 Verlagen für die Verbreitung derer Artikel.

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News Showcase: Google zahlt eine Milliarde US-Dollar Lizenzgebühren für Artikel

(Bild: achinthamb/Shutterstock.com)

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Google investiert eine Milliarde US-Dollar in ein neues Projekt. News Showcase geht erstmals in Deutschland an den Start. Dafür kooperiert die Suchmaschine mit 20 hiesigen Verlagen. Für deren Artikel werden Lizenzgebühren fällig. Google möchte mit dem Dienst die Zukunft des Journalismus unterstützen. Leser bekommen personalisierte Feeds.

Ausgewählte Artikel von 50 Publikationen aus den 20 Verlagen werden dann im News Showcase angezeigt. Dabei sind unter anderem der Spiegel, die Zeit, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, der Berliner Verlag, Burda, Gruner und Jahr sowie das Handelsblatt und das Manager Magazin. Weitere Verlage sollen folgen. "Bei dem neuen Projekt geht es nicht nur um eine substantielle finanzielle Förderung für Verlage in Deutschland, es geht auch um eine neue Form, journalistische Inhalte zugänglich zu machen", schreibt Google in einem Blogbeitrag. Redakteure kuratieren die Artikel, wählen diese also aus.

Leser sollen tiefere Einblicke in Themen bekommen. Verlage eine engere Bindung zum Publikum aufbauen können. Die Artikel werden in Story-Panels aufgelistet. Zunächst sind sie in den Google News auf Android-Geräten sichtbar, später folgen Google Discover, Google News und iOS sowie die reguläre Google Suche. Die Verlage selbst müssen ihre Artikel kurz zusammenfassen, damit Leser eine Art Vorschau in den Panels bekommen. Die Panels werden in personalisierten Feeds zusammen mit anderen Inhalten gezeigt, man kann ausgewählten Titeln auch folgen und sie so prominenter sehen.

Google möchte auch Artikel aus kostenpflichtigen Angeboten einzelner Verlage kaufen und dann wiederum dem Leser gratis zur Verfügung stellen. Video, Audio und Tageszusammenfassungen der teilnehmenden Verlage sollen folgen.

Das Projekt soll Journalismus unterstützen, wie Google es laut eigener Aussage schon lange macht – unter anderem mit den 24 Milliarden Klicks, die jeden Monat weltweit an Webseiten von Verlagen gehen. Ein Argument, das Google auch im Streit um das in Australien geplante Mediengesetz vorbringt. Auch dort soll es ein Lizenzmodell geben, allerdings will Google mit den Verlagen die Preise aushandeln. Google kritisiert, dass eine Einigung nahezu unmöglich sei und unter anderem eben jene Klicks seitens der Verlage vergessen würden.

(emw)