AKW Brokdorf geht nach letzter Revision wieder ans Netz

Das AKW an der Elbe steht symbolisch für den Widerstand gegen Atomkraftwerke im Norden. Ende der Woche soll das AKW Brokdorf wieder Strom produzieren.

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Atomkraftwerk Brokdorf

(Bild: Preussen Elektra)

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Ende 2021 soll das Zeitalter der Atomkraft in Schleswig-Holstein mit der Abschaltung des AKW Brokdorf enden. Das Atomkraftwerk an der Elbe wird nach Wartungsarbeiten und dem letzten Brennelementewechsel voraussichtlich in den kommenden Tagen wieder Strom produzieren.

Nach dem katastrophalen Reaktorunglück im japanischen Fukushima im März 2011 sollen in Deutschland spätestens Ende 2022 die letzten Atomkraftwerke vom Netz gehen. Im Norden sind die AKW Brunsbüttel (2007) und Krümmel (2009) bereits seit Jahren vom Netz. "Der Atomausstieg ist wichtig, denn Atomkraft ist eine unbeherrschbare Hochrisikotechnik", sagte Schleswig-Holsteins Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) der dpa.

Nach Angaben von Betreiber PreussenElektra produzierte das AKW Brokdorf seit Oktober 1986 netto 350 Milliarden kWh Strom. Es hat eine elektrische Leistung von rund 1480 Megawatt und rund 500 Mitarbeiter. Seit dem 19. September dieses Jahres ist das AKW für die letzte Jahresrevision abgeschaltet.

Drei AKW sind noch in Deutschland in Betrieb (7 Bilder)

Seit März 1984 ist Block C des AKW im bayerischen Gundremmingen in Betrieb. Block A war von 1967 bis 1977 in Betrieb. Der 1984 ans Netz gegangene Block B wurde am 31. Dezember 2017 abgeschaltet, Block C – ebenfalls 1984 in Betrieb genommen – folgte Ende 2021. (Bild: kkw-gundremmingen.de)

"Das letzte Revisionsprogramm umfasst zahlreiche routinemäßige Instandhaltungsarbeiten wie Prüfungen, Wartungen und Inspektionen. Insgesamt fließen rund 12 Millionen Euro in die Sicherheit und Verfügbarkeit der Anlage", teilte PreussenElektra dazu mit . Auch die zum An- und Abfahren übliche Prüfung von Ventilen mit Austritt von reinem Wasserdampf werde zum letzten Mal für die Anwohner wahrnehmbar sein. Der Reaktorkern wird mit 72 neuen Brennelementen beladen und enthält damit keine Brennelemente mehr aus dem Material, an dem im Jahr 2017 an einer Fertigungscharge erhöhte Oxidschichten aufgetreten waren.

(anw)