Verspätetes iPhone 12: Apple-Gewinn fällt um eine Milliarde

Aufgrund des auf Oktober verschobenen Neugerätestarts wurden weniger iPhones verkauft und der Profit sinkt. Beim Umsatz gibt's einen Rekord.

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Tim Cook

Apple-Chef Tim Cook spricht im kalifornischen Cupertino.

(Bild: dpa, Christoph Dernbach/Archiv)

Lesezeit: 3 Min.

Apple hat im dritten Quartal 2020 einen Umsatzrekord für den Zeitraum von Juli bis September geschrieben, gleichzeitig aber eine Gewinnreduktion einstecken müssen. 12,673 Milliarden US-Dollar oder 0,73 US-Cent pro verwässerter Aktie wurden in die Kasse gespült, bei Gesamterlösen von 64,7 Milliarden Dollar. Im Vergleichsquartal 2019 waren es noch 13,686 Milliarden Dollar Gewinn bei einem Umsatz von 64 Milliarden.

Grund für den Gewinnabfall um eine Milliarde dürfte die Tatsache sein, dass der Konzern iPhone 12 und iPhone 12 Pro Corona-bedingt um einen Monat verschieben musste. Die Geräte wurden nicht wie üblich im September, sondern erst im Oktober angekündigt. Auch der Handelsstart der ersten zwei Modelle – iPhone 12 und 12 Pro – verschob sich um einen Monat, die zwei noch fehlenden Geräte, iPhone 12 mini und iPhone 12 Pro Max, folgen sogar erst im November. Beim iPhone ging der Umsatz um 20,7 Prozent auf 26,44 Milliarden Dollar zurück – ein schlechteres Ergebnis, als von den meisten Analysten vermutet.

Immerhin sorgte der Verkauf von Macs in Homeoffice-Zeiten für mehr Umsatz – und auch das Dienstegeschäft boomte. Beide Bereiche generierten noch nie so höhe Erlöse. Beim Mac lag dieser bei 9 Milliarden, ein Plus von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Beim iPad ging es auf 6,8 Milliarden hoch, gar 46 Prozent mehr. Die Services-Sparte mit iCloud, Apple Music, App Store und Co.kam nun auf 14,55 Milliarden Dollar, ein Plus von 16,3 Prozent.

Bei den "anderen Produkten", zu denen auch Wearables wie die Apple Watch sowie Zubehör wie die AirPods zählen, kam Apple auf einen Umsatz von 7,88 Milliarden, ein Wachstum von 20,9 Prozent. Die Marge lag bei 38,2 Prozent. Verkaufszahlen seiner Produkte nennt Apple traditionell nicht mehr. Apple weigerte sich, eine Prognose für das kommende Quartal – die wichtige Weihnachts- und damit iPhone-Saison – abzugeben. Grund ist die COVID-19-Lage. Die Börse reagierte negativ und schickte die Aktie im nachbörslichen Handel ins Minus, das teils bei 4 Prozent lag.

Apple-Boss Tim Cook sagte nach Bekanntgabe der Quartalszahlen, in Westeuropa und den USA stiegen die Infektionszahlen. Daher gebe es einen größeren Unsicherheitsfaktor. "Das ist keine Umgebung, in der wir eine Vorhersage geben wollen." Die ersten Datenpunkte beim iPhone 12 seien aber "wirklich ziemlich gut". Die Geräte kommen erstmals mit 5G, was eine Wechselwelle lostreten könnte. Verschiedene Märkte machen Apple aber sorgen: So sank der Umsatz in China inklusive Hongkong und Taiwan, eigentlich zweitwichtigster Markt des Konzerns, um 28 Prozent auf 7,95 Milliarden Dollar.

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(bsc)