INEOS und IONIQ: Hyundai und Ineos kooperieren beim Wasserstoff-Auto

Die Ineos Group und Hyundai verkünden eine Zusammenarbeit bei Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieben für Autos.

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Der Ineos Grenadier könnte bald mit dem Antrieb des Hyundai Nexo fahren.

(Bild: Ineos)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Pillau

Das Petrochemie-Unternehmen Ineos produziert zum einen große Mengen Wasserstoff und möchte mit dem Ineos Grenadier ein Gelände-Nutzfahrzeug am Markt positionieren. Hyundai hat unter der Bezeichnung IONIQ brennstoffzellenelektrische Pkw-Modelle am Markt und vermarktet bereits seit 2013 in Autos seiner Marken serienreife Brennstoffzellenantriebe.

Beide Unternehmen wollen Hyundais Brennstoffzellenantrieb im Ineos Grenadier erproben, sagte Hyundai in einer Erklärung am Montag (23. November 2020). Das Geländefahrzeug mit der Optik der letzten Generation des Land Rover Defender ist eine Eigenentwicklung von Ineos und ursprünglich konstruiert für Sechszylinder-Otto- und Dieselmotoren von BMW.

Ineos produziert jährlich 300.000 Tonnen Wasserstoff. Er fällt derzeit vor allem bei der Elektrolyse der Salzlösung für die Chlorherstellung an, zurzeit wird ein großer Teil zur Kraftstoff-Entschwefelung in Raffinerien geliefert. Eine Belebung der Wasserstoffwirtschaft könnte es für Ineos interessant machen, mehr Wasserstoff herzustellen.

Brennstoffzellen bieten eine größere Reichweite als Batterien aus Akkus und schränken die Nutzlast deutlich weniger ein, insbesondere bei schwereren Nutzfahrzeugen, wie Fernverkehrslastwagen oder Autos wie dem Ineos Grenadier. Wasserstoff tanken soll kaum länger dauern, als für die entsprechende Strecke Dieselkraftstoff nachzufüllen.

Hyundai hat Anfang 2020 eine erste Charge solcher Lkw in die Schweiz geliefert und plant, 1600 Einheiten bis 2025 zu produzieren. Die Schweiz subventioniert dieses Projekt kräftig. Trotz dieser eher punktuellen Förderung in Europa plant Hyundai bis 2030 mit bis zu 15 Prozent Marktanteil für wasserstoffbetriebene Lkw in Europa.

Ineos kündigt seinen Grenadier für 2021 an. Eine elektrisch angetriebene Variante dieses Geländewagens wäre aus Sicht des Marketings ein Coup.

(fpi)