NASDAQ möchte Börsenunternehmen zu Diversität drängen
Mindestens eine Frau soll in jedem Verwaltungsrat sitzen, plus ein Nicht-Weißer oder jemand, der sich unter LGBTQ+ einordnet. Das möchte die zweitgrößte Börse.
Szene einer Pride-Parade in Halifax, Neuschottland
(Bild: Daniel AJ Sokolov)
Die älteste elektronische Börse der Welt, NASDAQ, möchte dort gelistete US-Unternehmen zu mehr Diversität in ihren Verwaltungsräten bewegen. Konkret soll mindestens ein Verwaltungsratssitz einer Frau und mindestens ein weiterer einer Person zugeteilt werden, die sich entweder als einer rassischen Minderheit oder einer der unter LGBTQ+ zusammengefassten Gruppen zugehörig bezeichnet.
Unternehmen, die das nicht tun, müssen sich dafür öffentlich rechtfertigen; andernfalls droht der Rauswurf von der NASDAQ. Kleineren sowie ausländischen Unternehmen möchte die Börse mehr Flexibilität geben. Für sie soll eine zweite Frau anstatt einem Angehörigen einer rassischen oder sexuellen Minderheit ausreichen. Am Dienstag hat die NASDAQ die geplanten Vorschriften der US-Kapitalmarktbehörde vorgelegt.
Genehmigt die SEC die neuen Bestimmungen, bekommen alle Unternehmen zwei Jahre Zeit, mindestens einen Verwaltungsratsposten den neuen Regeln entsprechend zu besetzen. Danach bleiben weitere zwei bis drei Jahre, um die Vorgaben komplett zu erfüllen. Dabei fordert die nach Marktkapitalisierung gemessen zweitgrößte Börse der Welt auch regelmäßige statistische Angaben über die Zusammensetzung des Verwaltungsrates.
Keine Überprüfung
Eine unabhängige Überprüfung von Geschlecht, Rasse oder sexueller Orientierung ist nicht vorgesehen. Entscheidend ist allein die Selbsteinschätzung der jeweiligen Person.
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Als rassische Minderheiten definiert die NASDAQ US-Ureinwohner, Schwarze oder Afroamerikaner, Hispanics, Latinos, Asiaten, Pazifische Insulaner, sowie Personen, die sich zwei oder mehr Rassen oder Ethnien zugehörig erachten. LGBTQ+ definiert die NASDAQ nicht näher. Es ist eine Sammelbezeichnung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender-Personen, Transsexuelle, Two-Spirits, Queere, Intersexuelle, Asexuelle, Pansexuelle, Geschlechtslose, Nicht-Binäre, Bigender, Nonkonforme, Pangender, sowie Personen, die sich nicht sicher sind. Auch aktiv Verbündete der LGBTQ+-Gemeinschaft können in die Begriffsdefinition mit einbezogen sein.
(ds)