iPhone 12 Pro: Materialkosten auf gut 400 Dollar geschätzt

Gut 20 Prozent des Komponentenwertes des iPhone 12 Pro entfällt laut Marktforschern auf europäische Firmen. Zu den größten Gewinnern zählen OLED-Hersteller.

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iPhone 12

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Zu Apples iPhone 12 und 12 Pro liegt eine erste Schätzung der Materialkosten vor: Die Kosten für die Komponenten eines iPhone 12 Pro werden mit 406 US-Dollar beziffert, beim iPhone 12 sind es angeblich 373 US-Dollar, wie die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei unter Verweis auf eine Zerlegung der Smartphones durch Analysten berichtet. Als teuerste Komponenten mit einem Einzelpreis von jeweils 90 US-Dollar gelten das OLED-Display sowie das von Qualcomm gelieferte 5G-fähige Modem Snapdragon X55.

Da Apple in den Flaggschiffmodellen erstmals keine LC-Dispays mehr einsetzt, sondern in allen vier iPhone-12-Modellvarianten OLED-Bildschirme verwendet, gelten südkoreanische Zulieferer als große Gewinner: In Südkorea ansässige Unternehmen steuern nun fast 27 Prozent des Komponentenwertes eines iPhone 12 Pro bei, schreibt Nikkei Asia – die Panels stammen von Samsung und LG Display, Samsung liefere zudem Speicherchips an Apple. Der Anteil von Firmen in Europa und USA wird mit jeweils knapp 22 Prozent des Komponentenwertes aufgeführt.

Auch japanische Firmen steuern wichtige Komponenten bei, so stamme der CMOS-Sensor des Kamerasystems weiterhin von Sony, der Stückpreis wird auf gut 5 bis 7 US-Dollar geschätzt, wie die Wirtschaftszeitung anmerkt. Auch Komponenten rund um das 5G-Baseband kommen aus Japan, für die nur in den US-Modellen des iPhone 12 verbauten Millimeterwellen-Antennenmodule (mmWave) setzt Apple allerdings auf einen chinesischen Hersteller.

Aus Festlandchina kommen dieser Analyse zufolge weniger als 5 Prozent des Komponentenwertes eines iPhone 12 Pro. Apple betont seit längerem, dass das iPhone auf eine über viele Länder verteilte Lieferkette setzt. Die Endmontage erfolgt nach wie vor aber fast ausschließlich in China.

Apple äußert sich nicht zu den Materialkosten seiner Produkte. CEO Tim Cook wies solche Schätzungen immer wieder zurück, er habe noch keine gesehen, die auch "nur ansatzweise richtig ist". Alle anderen Kosten etwa für Entwicklung, Vermarktung, Vertrieb und Support werden bei den Materialkostenschätzungen gewöhnlich ausgeklammert.

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(lbe)