Apple-Chef würde Parler wieder in den App Store lassen

Apple habe die in rechten Kreisen populäre App nicht "verbannt", betonte Cook. Werde die Content-Moderation verbessert, könne sie zurück aufs iPhone.

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(Bild: Ascannio/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple-Chef Tim Cook lässt eine Tür für Parler offen: Der unter anderem von Trump-Anhängern genutzten Twitter-Alternative könnte nach ihrem Rauswurf zurück in den App Store, wie Cook nun betonte. Apple habe Parler nur "suspendiert" und "nicht verbannt".

Parler habe "einige Probleme" in Hinblick auf Content-Moderation, es gebe beispielsweise Gewaltaufrufe, erläuterte der Apple-Chef in einem Interview gegenüber CBS This Morning, Parler müsse deshalb die Moderation verstärken. "Wir hoffen, dass sie das tun und zurück in den Store kommen", erklärte Cook.

Nach der gewalttätigen Erstürmung des Kapitols in Washington durch Trump-Anhänger, die offenbar unter anderem über Dienste wie Parler organisiert wurden, hat am vergangenen Wochenende erst Google und dann auch Apple die App aus dem jeweiligen Store geworfen. Das Unternehmen hatte dem Dienst zuvor eine 24-Stunden-Frist für die Umsetzung einer richtigen Content-Moderation eingeräumt. Auf iPhones lässt sie sich damit nicht mehr installieren. In den US-Download-Charts war Parler kurz vor dem Rauswurf nochmals in die Top-Charts aufgestiegen.

Auf die Nachfrage von CBS, ob der Rauswurf von Parler durch Apple in Hinblick auf die Meinungsfreiheit (First Amendment) problematisch sei, antwortete Cook, es handele sich um einen klaren Verstoß gegen Nutzungsbedingungen des App Stores – diese müssten eingehalten werden.

Eine schnelle Rückkehr von Parler scheint allerdings wenig wahrscheinlich, weil der Dienst auch sein bisheriges Back-End in Gestalt der Amazon Web Services (AWS) verloren hat: Per Klage will Parler Amazon dazu zwingen, die Kündigung zurückzunehmen. Amazon verwies inzwischen auf rechtswidrige Inhalte und explizite Gewaltaufrufe bei dem Dienst, darunter das Einrichten von Milizen für einen Bürgerkrieg und die Erschießung von Polizisten sowie liberaler Politiker und Medienvertreter.

(lbe)