H&M entwickelt "digitale Umkleidekabine" mit Nexr Technologies

3D-Avatare der Kunden sollen künftig bei H&M das Online-Shopping-Erlebnis verbessern und möglicherweise für weniger Retouren sorgen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 25 Kommentare lesen

(Bild: Nexr (Screenshot))

Lesezeit: 2 Min.

Der schwedische Bekleidungshändler H&M will zusammen mit Nexr Technologies, einem Unternehmen, das Virtual-Reality-Lösungen für Fernpräsentationen und -seminare anbietet, eine digitale Umkleidekabine entwickeln. Damit sollen Online-Kunden von H&M vorab Kleidungstücke virtuell an einem eigenen Avatar anprobieren können. H&M verspricht sich davon, die Rücksendungsquote online gekaufter Kleidung zu verringern – etwa weil sie nicht richtig passt oder nicht gefällt.

Wie Nexr mitteilte, arbeite das Unternehmen dabei mit H&M beyond, dem Innovationszentrum des Bekleidungshändlers, zusammen. Noch ist die "Virtual-Fitting-Lösung" nicht für den breiten Einsatz bereit. Einen ersten Prototypen soll es im Sommer 2021 geben. Später sollen Kunden ihren Körper als 3D-Abbild in ausgewählten H&M-Geschäften mit einem 3D-Photogrammetry-Scanner von Nexr scannen lassen können, um daraus einen persönlichen 3D-Avatar zu erstellen.

Mit Hilfe einer App können die Kunden dann Kleidung virtuell anprobieren. Oliver Lange, Leiter von H&M beyond, sieht in der digitalen Umkleidekabine die Möglichkeit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Zum einen können die Kunden so virtuell feststellen, ob ihnen Kleidung steht und passt und somit bei der Kaufentscheidung helfen. Das könnte wiederum positive Auswirkungen auf das Retouren-Verhalten haben und die Anzahl von Rücksendungen wegen nicht passender oder nicht gefallender Kleidungsstücke gesenkt werden. Ob das so ist, werde H&M zusammen mit den Kunden herausfinden, heißt es. Bisher werden in der Kleidungsbranche etwa 50 Prozent aller Bestellungen retourniert.

Nexr bietet zur Erfassung eines 3D-Modells des Körpers eine entsprechende Scan-Lösung an, die nun mit H&M beyond weiterentwickelt und auf die spezifischen Bedürfnisse angepasst werden sollen. Dazu gehört auch die Generierung eines fotorealistischen Avatars, den der Kunde auf sein Smartphone übertragen und mitnehmen kann. Um zu gewährleisten, dass die Kleidung später dann auch passt, sind auch die Kleidungsstücke als 3D-Modelle erfasst.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Ganz neu ist die Nutzung von 3D-Avataren beim Online-Shopping nicht. Der japanische Online-Store Zozo versendet bereits passgenaue Kleidung, die sich ebenfalls an einem 3D-Modell des Kunden orientiert. Der Kunde kann vorab mit einem zur Verfügung gestellten Anzug mit Messpunkten, dem Zozo-Suit, und dem eigenen Smartphone ein 3D-Modell von sich selbst erstellen.

(olb)