Apple Music wird es wohl nie gratis geben

Apple hat nicht vor, seinem Musikstreaming eine werbefinanzierte Variante hinzuzufügen, sagte eine Managerin – auch nicht im Kampf gegen Spotify.

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HomePod mit Apple Music.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Wer hoffte, dass Apple seinen Musikstreamingdienst künftig um eine kostenlose Version ergänzen könnte, muss vermutlich ewig warten. Dies ist zumindest die Aussage einer zentralen Managerin des Konzerns. In einer Anhörung, die das britische Parlament nun zur Zukunft des digitalen Musikmarktes durchführen ließ, sagte Elena Segal, Apples Global Director of Music Publishing, ihr Unternehmen lehne solche Dienste ab.

"Wir glauben nicht, dass ein werbefinanzierter Dienst genügend Umsätze generieren kann, um ein grundsätzlich gesundes Ökosystem zu unterstützen", so Segal, die aus den USA zugeschaltet war, laut dem Fachblog Musically. Zudem widerspreche ein solches Modell "unseren grundlegenden Werten bei der Wahrung der Privatsphäre".

Aktuell bietet Apple keine Alternative zu Spotifys höchst beliebter Gratisvariante. Stattdessen können bei Apple Music nur Vorschauen angehört werden, wenn man das 10 Euro im Monat teure Abo nicht bezahlt. Dieses wird allerdings für neue Nutzer regulär drei Monate lang gratis offeriert, bevor erstmals zu zahlen ist; zudem bietet Apple in Kooperation etwa mit Mobilfunkern auch längere Gratisphasen von sechs Monaten. Regulär ist Apple Music jedoch kostenpflichtig und werbefrei.

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An der Anhörung vor dem Ausschuss für Digitales, Kultur, Medien und Sport des britischen Parlaments nahmen auch Vertreter von Amazon Music und Spotify teil. In der Debatte ging es auch darum, ob ein neues Lizenzmodell richtig sei, das sich mehr am Nutzer orientiert. Aktuell verwenden Apple und Co. hier ein prozentuales Verfahren. Erhält ein Künstler zwei Prozent aller Streams in einer Periode, erhalten die Rechteinhaber auch zwei Prozent des gesamten Lizenzpools – entsprechend wird nicht nach tatsächlicher Nutzerzahl abgerechnet. Ein neuer Vorschlag ist der sogenannte User-Centric-Ansatz. Dabei wird nicht auf den gesamten Lizenzpool geschaut, sondern die Verteilung erfolgt je nach Rechteinhaber und dessen Anteil am Lizenzpool unter dessen Künstlern.

Laut Segal ist Apple gegenüber einem solchen Modell zwar offen, es sei "sicher sehr interessant". Allerdings glaubt sie nicht unbedingt daran, dass es dafür einen ausreichenden Konsens unter den Rechteinhabern gibt. Doch ohne diesen ist es nicht umsetzbar. (bsc)