Final Cut Pro: Apple scheint Abo-Version zu planen

Apple hat den Markenschutz für seine Profi-Videoschnittanwendung auf Miet-Software erweitert. Es wäre das erste eigene App-Abo des Konzerns.

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Final Cut Pro auf Apples MacBook Pro.

(Bild: Christoph Dernbach, dpa)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple erwägt offenbar den Einstieg in das Geschäft mit Abos für Profi-Software: Der Hersteller hat beim Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) beantragt, die Wortmarke "Final Cut Pro" auch für Miet-Software zu schützen. Bislang ist Final Cut Pro nur für die Markenklassifikation 9 – darunter fällt unter anderem klassische Computer Software – als Marke eingetragen.

Künftig soll die Marke auch für die Markenklassifikation respektive Nizza-Klassifikation 42 gelten, die neben vielen anderen Waren- und Dienstleistungsbereichen den Verleih von Software abdeckt, wie Patently Apple bemerkte. Das geht aus dem Markenantrag 018404071 hervor, den Apple zu Beginn der Woche beim EUIPO eingereicht hat. Das Amt hat bislang nur den Eingang bestätigt und wird den Antrag nun prüfen. Eine konkrete Ankündigung zu einer Abo-Version von Final Cut Pro gibt es bislang nicht.

Für Dritt-Entwickler propagiert Apple auf seinen Plattformen schon seit Längerem das Abonnement als Zukunftsmodell für den Software-Vertrieb, zudem hat Apple inzwischen einige Abo-Dienste eingeführt und dürfte das Angebot weiter ausbauen. Einst kostenpflichtige Software wie iMovie, Pages, Keynote und Numbers können Nutzer inzwischen kostenlos verwenden, auch Apple-Betriebssystem-Updates kosten schon lange nichts mehr – dies ist im Preis der Geräte mit eingerechnet.

Die hauseigenen Profi-Anwendungen Final Cut Pro und Logic Pro verkauft Apple bislang beharrlich zum Einmalpreis – ebenso wie die Zusatz-Tools Motion, Compressor und MainStage. Für Final Cut Pro veranschlagte Apple einst einen Preis von rund 1000 Euro, mit der über den Mac App Store vertriebenen Neuauflage Final Cut Pro X wurde dieser deutlich gesenkt, derzeit kostet die Anwendung 330 Euro.

Für Apple sind Software-Abos auch die Antwort auf die fehlende Option für Upgrade-Preise in den App Stores: Entwickler müssen Updates immer kostenlos ausliefern oder eine ganz neue App einstellen, was sowohl für Entwickler als auch Bestandskunden Nachteile hat. Sowohl Logic Pro als auch Final Cut Pro sind seit ihrem App-Store-Debut vor vielen Jahren auf Version 10 verblieben – Final Cut Pro X ist inzwischen rund zehn Jahre alt. (lbe)